Die Weihnachtszeit mit kleinen Kindern ist oft bunt, lebendig und voller Termine. Zwischen Plätzchenbacken, Adventskalendern und Familienbesuchen entsteht schnell das Gefühl, dass alles gleichzeitig passiert. Und genau deshalb wünschen wir uns gerade in dieser Zeit kleine Inseln der Ruhe. Für meine Familie und mich sind das Momente, die nicht laut sind, sondern warm.
Und genau diese Momente passen erstaunlich gut in diesen Familienalltag. Sie sind nicht opulent, nicht überladen und funktionieren auch dann, wenn wenig Zeit bleibt. Eine Tasse mit einem warmen Tee, ein kleines Stück Gebäck, ein kurzer Moment am Tisch. Ich denke, mehr braucht es oft nicht, um ein anderes Gefühl in die Weihnachtszeit zu bringen. Kein Ersatz für unsere Traditionen, sondern eine sanfte Ergänzung.
Dieser Beitrag richtet sich an Familien, die Lust haben, zur Weihnachtszeit ein wenig japanisches Flair einziehen zu lassen: mit unkomplizierten Rezepten, die kinderfreundlich sind, sich gut vorbereiten lassen und trotzdem dieses besondere Gefühl von Ruhe und Achtsamkeit vermitteln.

Weihnachten in Japan
Ja, auch in Japan gibt es eine ausgeprägte Weihnachtstradition rund um Süßes. Sie sieht nur ganz anders aus als bei uns. Statt Plätzchenbergen oder Stollen steht dort ein einziges Gebäck im Mittelpunkt: der Kurisumasu Keki (クリスマスケーキ), der japanische Weihnachtskuchen.
Dieser Kuchen ist keine schwere Torte, sondern bewusst leicht gehalten. Er besteht aus fluffigem Biskuit, ist großzügig mit Schlagsahne bestrichen und wird mit frischen Erdbeeren gefüllt und belegt. Oft wird er mit kleinen Figuren, Schokolade oder einem Zuckerdekor geschmückt. Die Farben Rot und Weiß stehen in Japan für Glück und festliche Freude und genau diese Symbolik macht den Kurisumasu Keki so beliebt (bisher habe ich mich noch nicht das perfekte Rezept für diese Torte, aber bald werde ich euch mein liebste Rezeptversion vorstellen!).
Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich der Weihnachtskuchen zu einem Symbol für Wohlstand und Modernität. Bis heute ist er ein fester Bestandteil der Feiertage, ganz unabhängig von Religion. In der Vorweihnachtszeit werden die Kuchen häufig Wochen im Voraus vorbestellt, egal ob in Konditoreien, Supermärkten oder Convenience Stores.
Neben dem klassischen Erdbeerkuchen gibt es zur Weihnachtszeit auch andere Süßigkeiten mit westlichem Ursprung, die in Japan einen eigenen Charakter bekommen haben. Französische Biskuitrollen wie die Bûche de Noël, der in Japan sehr geschätzte Baumkuchen, Schokoladentorten oder Mont-Blanc-Varianten mit Kastanien sind beliebte Alternativen. Gleichzeitig passen sich auch traditionelle Wagashi der Jahreszeit an in winterlichen Formen, oft gefüllt mit roter Bohnenpaste.
Diese Weihnachtstraditionen sind weniger religiös geprägt, sondern stark durch Marketing und gesellschaftliche Entwicklungen entstanden. Und genau das macht sie so offen: Weihnachten in Japan ist ein Fest der Stimmung, nicht der Regeln.
Winterliche Genussmomente
Gerade für Familien mit kleinen Kindern ist dieser Ansatz inspirierend. Statt viele verschiedene Süßigkeiten über Tage hinweg zu verteilen, gibt es in Japan oft einen bewussten Genussmoment. Süßes wird nicht nebenbei gegessen, sondern begleitet meist von einem heißen Getränk.
Hier kommen Tee, Milchgetränke oder Ingwergetränke ins Spiel. Für Kinder eignet sich zum Beispiel eine warme Kinako Milch, für Erwachsene ein Matcha Latte oder ein milder Shogayu. Diese Getränke wärmen, beruhigen und schaffen kleine Rituale: nach dem Kindergarten, am Adventsnachmittag oder abends vor dem Schlafengehen.
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Vorrätig
Auch das Gebäck selbst ist oft milder als klassische Weihnachtsplätzchen. Reismehl, Bohnenpaste oder Matcha sorgen für Geschmack, ohne zu süß zu sein. Viele Rezepte sind weich, saftig und lassen sich gut teilen, ideal für kleine Hände und neugierige Probierer. Und nicht zuletzt laden sie dazu ein, gemeinsam zu backen: Teig rühren, Muffins füllen oder Dorayaki wenden klappt auch mit Kindern erstaunlich gut.
So entsteht ein eigener Rhythmus für die Weihnachtszeit. Neben Plätzchen und Lebkuchen finden kleine japanische Genussmomente ihren Platz als ruhiger Gegenpol zu all dem Trubel.
Im nächsten Abschnitt findest du eine Auswahl an japanischem Gebäck und heißen Getränken, die sich besonders gut für Familien eignen: unkompliziert, winterlich und perfekt für gemütliche Pausen mit einem Hauch Japan.
Inhaltsverzeichnis
Heiße Getränke
Wenn es draußen früh dunkel wird und die Tage kalt sind, werden heiße Getränke zum Mittelpunkt kleiner Rituale. Für Familien sind sie oft mehr als nur ein Getränk: Sie markieren Pausen im Alltag, Übergänge zwischen Drinnen und Draußen, zwischen Aktivsein und Zur-Ruhe-Kommen. In Japan gehören solche warmen Getränke ganz selbstverständlich zum Winter. Mild, wohltuend und oft so abgestimmt, dass sie auch für Kinder geeignet sind.
Gerade in der Weihnachtszeit lassen sich diese Getränke wunderbar in den Familienalltag einbauen: nach dem Kindergarten, beim Vorlesen am Nachmittag oder als ruhiger Abschluss eines langen Tages.
Matcha Latte
Cremig, mild und angenehm wärmend: Matcha Latte ist eine sanfte Alternative zu Kaffee und längst auch in japanischen Haushalten beliebt. Durch die Kombination aus fein gemahlenem Grüntee und Milch entsteht ein Getränk, das belebt, ohne aufzudrehen. Für Erwachsene ist es ein kleiner Energieschub, für ältere Kinder – etwas milder zubereitet – ein spannender Einstieg in die Welt des Matcha. Besonders schön passt er zu Gebäck mit Schokolade oder Bohnenpaste.
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Shogayu Ingwertee
Shogayu ist ein klassisches Wintergetränk in Japan und wird besonders an kalten Tagen geschätzt. Der frische Ingwer wärmt von innen, Honig sorgt für milde Süße und Zitrone bringt eine leichte Frische. Gerade für Familien ist Shogayu ideal: Er ist schnell gemacht, tut gut nach einem Spaziergang im Kalten und eignet sich wunderbar als abendliches Getränk, wenn der Körper zur Ruhe kommen soll.
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Kinako Milch
Warm, nussig und angenehm sättigend: Kinako Milch ist eines dieser Getränke, die sofort Geborgenheit vermitteln. Das geröstete Sojabohnenmehl sorgt für einen milden, leicht süßlichen Geschmack, der besonders Kindern gut gefällt. In Japan wird Kinako Milch oft als stärkendes Getränk getrunken, ähnlich wie bei uns Kakao; nur weniger süß und wunderbar winterlich. Perfekt zu Mochi Gebäck oder einfach pur als kleine Pause zwischendurch.
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Japanisches Gebäck
Japanisches Gebäck ist ideal für die Weihnachtszeit mit Kindern. Es ist meist weich, nicht zu süß und lädt dazu ein, gemeinsam zu backen oder bewusst zu genießen. Statt vieler kleiner Plätzchen gibt es hier einzelne Gebäcke, die frisch besonders gut schmecken und sich wunderbar mit einer Tasse Tee oder warmer Milch kombinieren lassen. Genau das macht sie zu schönen Begleitern für Adventsnachmittage, Wochenenden oder ruhige Tage zwischen den Feiertagen.
Melonpan
Außen knusprig, innen weich und fluffig: Melonpan ist eines der beliebtesten japanischen Hefegebäcke. Der Name hat nichts mit Melone zu tun, sondern mit dem typischen Rautenmuster der Keksoberfläche. Frisch gebacken duftet er nach Butter und Zucker und ist perfekt für einen gemütlichen Nachmittag zuhause. Für Kinder ist Melonpan ein echtes Highlight, weil er eher an ein süßes Brötchen als an klassischen Kuchen erinnert.
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Anpan
Anpan ist ein weiches Hefebrötchen mit einer Füllung aus süßer roter Bohnenpaste. Die Süße ist zurückhaltend, der Teig saftig und angenehm leicht. Gerade in der Weihnachtszeit ist Anpan eine schöne Alternative zu schweren Kuchen. Warm serviert, vielleicht mit etwas Butter, wird daraus ein stiller Genussmoment für die ganze Familie.
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Dorayaki mit Anko
Dorayaki bestehen aus zwei weichen Pfannkuchen, die mit Anko gefüllt werden. Sie lassen sich gut vorbereiten, sind handlich und damit ideal für Kinderhände. Ob als kleine Nachmittagsüberraschung oder als Teil einer gemütlichen Teepause: Dorayaki gehören zu den Klassikern, die immer gehen und selten lange auf dem Teller bleiben.
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Gebäck mit Reismehl
Reismehl spielt in der japanischen Küche eine große Rolle, auch beim Backen. Es sorgt für eine ganz eigene Textur: leicht elastisch, saftig und angenehm sättigend. Gerade im Winter wirkt dieses Gebäck besonders wohltuend.
Mochi Brownies
Diese Brownies verbinden Schokolade mit der typischen Mochi Textur. Sie sind saftig, leicht zäh und schmecken besonders gut, wenn sie noch leicht warm sind. Für die Weihnachtszeit sind sie eine schöne Abwechslung zu klassischen Schokokuchen und lassen sich gut in kleine Stücke schneiden und teilen.
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Mochi Muffins
Fluffig und zugleich besonders im Biss – Mochi Muffins sind schnell gebacken und ideal, wenn spontan Besuch kommt. Durch das Reismehl bleiben sie lange saftig und eignen sich wunderbar zum Mitnehmen oder als kleines Gebäck zum Nachmittagsgetränk.
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Matcha Gebäck
Matcha bringt eine herbe, ruhige Tiefe ins Gebäck und passt besonders gut in die kalte Jahreszeit. In Kombination mit Süße entsteht ein ausgewogener Geschmack, der sowohl Erwachsene als auch neugierige Kinder anspricht.
Matcha Cookies
Die Bitterkeit des Matcha und die Süße der weißen Schokolade ergänzen sich perfekt. Diese Cookies sind nicht zu süß und wirken durch ihre grüne Farbe fast ein bisschen festlich. Eine schöne Ergänzung zur klassischen Weihnachtsbäckerei.
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Matcha Dorayaki
Die Matcha-Variante des Klassikers wirkt besonders edel. Der grüne Teig harmoniert wunderbar mit der Bohnenpaste und macht Dorayaki zu etwas ganz Besonderem für Adventsnachmittage oder Feiertage.
Süße Verführung: Matcha Dorayaki mit Anko und Matcha Buttercreme selbst backen!
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Matcha Muffins
Schnell gebacken, weich und herrlich duftend: Matcha Muffins sind ideal für den Familienalltag. Sie lassen sich gut vorbereiten und schmecken sowohl frisch als auch am nächsten Tag noch hervorragend.
Schnelle Matcha Muffins selber machen – mit weißer Schokolade & japanischem Grüntee
Bist du bereit für eine süße Versuchung, die nicht nur herrlich aussieht, sondern auch ein Fest für die Sinne ist? Dann lade ich dich herzlich…
Die Weihnachtszeit muss nicht immer laut und voll sein. Gerade mit kleinen Kindern entstehen die schönsten Erinnerungen oft in den stillen Momenten: wenn gemeinsam gebacken wird, eine Tasse warmes Getränk den Tag abschließt oder man kurz zusammensitzt, während draußen die Kälte spürbar ist.
Japanische Gebäck- und Getränkerituale laden genau dazu ein. Sie sind unkompliziert, nicht überladen und lassen sich leicht in den Familienalltag integrieren. Eine warme Kinako Milch statt Kakao, ein frisch gebackener Melonpan neben den klassischen Plätzchen oder ein Matcha Latte für den ruhigen Nachmittag, all das bringt ein Stück japanisches Wintergefühl in die Weihnachtszeit, ohne bestehende Traditionen zu ersetzen.
Vielleicht ist es gerade diese Zurückhaltung, die so gut zu den Tagen zwischen den Jahren passt. Weniger Programm, weniger Süßes, dafür mehr Bewusstsein. Kleine Portionen, gemeinsam genossen, schaffen Raum für Nähe und Ruhe; etwas, das in der Weihnachtszeit oft wertvoller ist als jede große Geste.
Such dir ein Rezept aus, das euch anspricht, nimm dir Zeit für den Duft aus dem Ofen oder den Dampf aus der Tasse und mach daraus euer eigenes kleines Winterritual. Wenn du magst, erzähl mir gern in den Kommentaren, welches Gebäck oder Getränk bei euch zuerst auf dem Tisch landet. Ich freue mich immer über eure Ideen und Familienmomente.
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