Japanisches Curry: Kare Raisu selber machen » Rezept & Tipps

Kare Raisu: Japanisches Curry mit Reis selber machen – einfach, herzhaft und voller Umami

Japanisches Curry gehört zu den beliebtesten Gerichten in Japan und ist ein fester Bestandteil der Hausmannskost. Mit seiner herzhaften Currysauce, die Gemüse, Fleisch oder Tofu umhüllt, und einer Portion dampfenden weißen Reis’ ist dieses Gericht eine echte Wohlfühlmahlzeit. Ob als schnelles Abendessen für die Familie oder als Meal-Prep für unterwegs – Kare Raisu überzeugt durch Geschmack, Vielseitigkeit und einfache Zubereitung.

In diesem Rezept zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du Kare Raisu ganz einfach zu Hause nachkochen kannst. Dabei erkläre ich dir, welche Currysorten es gibt, wie du sie richtig einsetzt und welche Variationen du ausprobieren kannst.

Japanisches Curry Rezeptbild

Was macht japanisches Curry so besonders?

Japanisches Curry hat eine faszinierende Geschichte, die eng mit den kulturellen Einflüssen Japans verbunden ist. Ursprünglich stammt Curry aus Indien, gelangte jedoch im 19. Jahrhundert über Großbritannien nach Japan. Während der Meiji-Periode (1868–1912) öffnete sich Japan nach langer Isolation gegenüber westlichen Einflüssen, und mit dem Aufbau einer Marine nach britischem Vorbild fand auch das Curry seinen Weg in die japanische Küche.

Japanisches Curry im Topf

Britische Matrosen hatten ein einfaches und nahrhaftes Currygericht mitgebracht, das sich durch die Zugabe von Fleisch, Kartoffeln, Möhren und Zwiebeln auszeichnete. Dieses „westliche“ Curry wurde von japanischen Köchen übernommen und im Laufe der Zeit an die lokalen Vorlieben angepasst. Die erste schriftliche Erwähnung von Curry in einem japanischen Kochbuch stammt aus dem Jahr 1872, und bis 1910 entwickelte sich in Yokosuka, einem Marinestützpunkt, die heute typische Version von Kare Raisu.

Der Durchbruch in die heimischen Küchen gelang in den 1950er-Jahren, als Unternehmen wie S&B und House Foods die ersten Currywürfel auf den Markt brachten. Diese Innovation machte die Zubereitung schnell, einfach und für jedermann zugänglich.

Heute ist Curry eines der beliebtesten Gerichte in Japan und symbolisiert, wie internationale Einflüsse mit lokalen Traditionen verschmelzen können, um etwas Einzigartiges zu schaffen. Kare Raisu ist somit nicht nur ein leckeres Gericht, sondern auch ein Stück kulinarische Geschichte..

Japanisches Curry selber machen: So geht’s!

Für dieses Rezept verwenden wir die klassischen Currywürfel, die du in jedem gut sortierten Asiamarkt findest. Damit gelingt dir die Currysauce schnell und unkompliziert:

  • Gemüse: Zwiebeln, Karotten, Kartoffeln – die Grundzutaten für jedes japanische Curry.
  • Protein: Schweinefleisch, Rind, Hühnchen oder Tofu – ganz nach deinem Geschmack.
  • Currywürfel: Die Basis für die aromatische Sauce. (im Shop ansehen)
  • Reis: Frisch gekochter, kurzkörniger japanischer Reis als Beilage. (im Shop ansehen)

Schneide das Gemüse in mundgerechte Stücke und brate es zusammen mit deinem Protein in einem großen Topf an. Gieße Wasser hinzu und lasse alles köcheln, bis das Gemüse gar ist. Zerbrich die Currywürfel und rühre sie ein, bis sie vollständig aufgelöst sind. Lasse die Sauce noch einmal kurz köcheln, damit sie schön dick wird.

Währenddessen kochst du den Reis nach Packungsanleitung, bis er fluffig ist. Serviere das Curry mit dem Reis auf einem Teller, garniere es nach Wunsch mit eingelegtem Ingwer oder Frühlingszwiebeln – fertig!

Welche Sorten von japanischem Curry gibt es?

Japanisches Curry gibt es in verschiedenen Formen, die alle ihre besonderen Vorzüge haben. Jede Sorte ist für bestimmte Zubereitungsarten geeignet und bringt ihre eigenen Geschmacksnuancen mit. Hier ein Überblick über die gängigsten Varianten:

1. Currywürfel (Kare Roux):

Die mit Abstand beliebteste Form von japanischem Curry sind die Currywürfel, auch Kare Roux genannt. Diese bestehen aus einer Kombination von Gewürzen, Mehl und Fetten, die zusammen eine dicke Currysauce ergeben, sobald sie in heißem Wasser aufgelöst werden. Currywürfel sind besonders praktisch, da sie bereits alle notwendigen Gewürze und Bindemittel enthalten. Sie sind in verschiedenen Schärfegraden erhältlich, von mild bis extra scharf, und eignen sich hervorragend für klassische Gerichte wie Kare Raisu oder Katsu Curry.

TOP EMPFEHLUNG

Golden Curry mild 92g (japanische Curry Paste), S&B

Diese Curry Paste gehört zu den beliebtesten und bekanntesten Curry Mischungen in Japan und zeichnet sich durch ein reiches Aroma von Gewürzen und Kräutern aus.…

3,69

Vorrätig

2. Currypulver (Kare Ko):

Currypulver ist die ursprüngliche Form des japanischen Currys und besteht aus einer Mischung fein abgestimmter Gewürze wie Kurkuma, Koriander, Kreuzkümmel und Zimt. Diese Variante erfordert etwas mehr Zeit bei der Zubereitung, da du zusätzlich eine Mehlschwitze oder eine andere Basis herstellen musst, um die Sauce zu binden. Currypulver bietet jedoch maximale Flexibilität und eignet sich für experimentelle Variationen sowie für leichte, dünnflüssigere Currys.

3. Fertige Currysaucen:

Für alle, die es eilig haben, gibt es in Japan gebrauchsfertige Currysaucen in Vakuumbeuteln. Diese vorgekochten Saucen enthalten oft schon Fleisch oder Gemüse und müssen nur noch im heißen Wasserbad erwärmt werden. Sie sind ideal für ein schnelles Abendessen oder als Mahlzeit für unterwegs. In Japan werden sie auch als Notfallproviant geschätzt und sogar bei besonderen Gelegenheiten wie Raumfahrtmissionen verwendet.

4. Hausgemachtes Curry:

Neben den industriellen Produkten gibt es auch die Möglichkeit, japanisches Curry komplett von Grund auf selbst zuzubereiten. Dabei kombinierst du einzelne Gewürze und Kräuter, um eine individuelle Gewürzmischung zu kreieren. Mit hausgemachtem Curry kannst du die Aromen an deinen persönlichen Geschmack anpassen – von süßlich mild bis hin zu intensiv scharf.

Welche Sorte passt zu deinem Gericht?

Für Puristen: Hausgemachtes Curry ist die Königsdisziplin und bietet maximale Kontrolle über Geschmack und Zutaten.

Für Anfänger: Currywürfel sind ideal, da sie einfach zu verwenden sind und immer gelingen.

Für Experimentierfreudige: Currypulver erlaubt es dir, mit Aromen und Texturen zu spielen.

Für die schnelle Küche: Fertige Currysaucen sind perfekt für stressige Tage oder unterwegs.

Was passt gut zu Kare Raisu?

Kare Raisu ist ein eigenständiges Hauptgericht, das nicht viel Begleitung braucht. Dennoch kannst du es mit eingelegtem roten Ingwer (Beni Shoga), einem frischen grünen Salat oder einer einfachen Miso-Suppe ergänzen. Auch ein kühles Glas japanischer grüner Tee passt hervorragend dazu.

Für einen besonderen Twist kannst du zusätzlich ein knuspriges Tonkatsu (japanisches Schweineschnitzel) dazu servieren und es in ein Katsu Curry verwandeln – ein echter Publikumsliebling in Japan!

Was tun mit übriggebliebenem Curry?

Japanisches Curry schmeckt am nächsten Tag oft noch besser, da die Aromen intensiver werden. Wenn du noch Reste hast, kannst du sie auf vielseitige Weise weiterverwerten:

  • Kare Udon: Verwandelt die Currysauce in eine wärmende Nudelsuppe. Verdünne die Sauce mit Dashi-Brühe, füge Udon-Nudeln hinzu und garniere mit Frühlingszwiebeln. Perfekt für ein schnelles, herzhaftes Gericht.
  • Kare Pan: Fülle die Currysauce in Hefeteig, rolle die Teigtaschen in Panko-Paniermehl und frittiere sie goldbraun. Ein knuspriger Snack, der sich ideal für unterwegs oder als Zwischenmahlzeit eignet.
  • Curry-Don: Serviere die Currysauce auf frisch gekochtem Reis und garniere sie mit einem Spiegelei oder Kräutern. Eine einfache und sättigende Mahlzeit.
  • Curry-Omurice: Kombiniere die Currysauce mit gebratenem Reis und hülle ihn in ein fluffiges Omelett. Ein Klassiker, der schnell gemacht ist und gut ankommt.

Hast du schon einmal Kare Raisu gekocht oder eine andere Variante ausprobiert? Teile deine Ideen und Erfahrungen in den Kommentaren – ich freue mich darauf zu lesen, wie dir dieses Rezept gelingt. Viel Spaß beim Kochen und Genießen! 😊

Kare Raisu Rezeptbild

Japanisches Curry

für 5 Portionen | 30 Minuten | 442 kcal

Kare Raisu ist ein Klassiker der japanischen Hausmannskost. Dieses herzhafte Curry mit Reis verbindet aromatische Currysauce, frisches Gemüse und zartes Fleisch oder Tofu – einfach zuzubereiten und unwiderstehlich lecker.


Zutaten (5 Portionen)

450 g Schweinefleisch (am besten Schweinegulasch)
370 g Zwiebeln
140 g Kartoffeln
90 g Möhren
1 EL Öl (zum Beispiel Rapsöl)
540 ml Wasser
1 Packung Currywürfel (im Shop ansehen)*

5 Portionen Reis (im Shop ansehen)*


Zubereitung (30 Minuten)

Kare Raisu Zutaten

1. Schritt

Zutaten für das hausgemachte Kare Raisu bereitlegen und den Reis vorbereiten bzw. kochen (zum Rezept im Reiskocher oder im Topf).


Kare Raisu Schritt 2 Gemüse schneiden

2. Schritt

Möhren, Kartoffeln und Zwiebeln schälen und in mundgerechte Stücke schneiden. Die Möhren werden dazu in 1 cm breite Kreise geschnitten. Die Kartoffeln werden grob gewürfelt. Die Zwiebeln werden halbiert und in Spalten geschnitten.


Kare Raisu Schritt 3 Fleisch anbraten

3. Schritt

Öl in einem großen Topf erhitzen und gewürfelten Schweinegulasch hineingeben. Das Fleisch ungefähr 5 Minuten von allen Seiten kräftig anbraten.


Kare Raisu Schritt 4 Zwiebeln anbraten

4. Schritt

Die klein geschnittenen Zwiebeln mit zum angebratenen Fleisch in den Topf geben und für kurze Zeit (circa 1 Minute) mit anbraten.


Kare Raisu Schritt 5 Gemüse anbraten

5. Schritt

Das restliche Gemüse, also Kartoffeln und Möhren, mit in den Topf geben. Alles für weitere 5 Minuten unter gelegentlichem Umrühren kräftig anbraten.


Kare Raisu Schritt 6 Gar kochen

6. Schritt

Anschließend mit Wasser übergießen und gut umrühren. Den Deckel schließen und die Hitze so weit senken, dass das Wasser im Topf leicht köchelt. Alles circa 15 Minuten garen, bis die Kartoffeln weichgekocht sind.


Kare Raisu Schritt 7 Currywürfel einrühren

7. Schritt

Sobald das Gemüse gar ist, Hitze abstellen und das ausgepackte und zerkleinerte Golden Curry hinzufügen. Die Currywürfel solange unterrühren, bis sie sich aufgelöst haben.


Kare Raisu Fertig

8. Schritt

Zum Schluss alles noch einmal für 5 Minuten leicht und unter Rühren aufkochen. Das fertige Curry zusammen mit dem bereits vorbereiteten Reis heiß servieren. Fertig – Itadakimasu!


Kare Raisu Titelbild

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Hast du das Rezept schon ausprobiert? Lasst es mich in den Kommentaren wissen, ich bin schon ganz gespannt, von euch zu hören.

10 Kommentare zu „Kare Raisu: Japanisches Curry mit Reis selber machen – einfach, herzhaft und voller Umami“

  1. Mich würde ja interessieren wie wir auf vorgefertigte Produkte, wie diese Currywürfel, verzichten können. Mir ist bewusst, dass die spitzfindigen glänzen können, indem sie beifügen, dass Currypulver auch schon ein Fertigprodukt ist.
    Also: Wie machen wir das ohne Currywürfel? Kokosmilch? Curry – gelb? rot? grün? Kurkuma? was soll da rein?
    Für eine Antwort wäre ich dankbar.

    1. Hallo Erik,
      vielen Dank für deine Frage! Du hast recht, wenn du auf vorgefertigte Currywürfel verzichten möchtest, kannst du die Currypaste oder -mischung selbst zubereiten. Ein tolles Rezept für japanisches Currypulver findest du hier: Japanisches Currypulver selber machen.
      Damit kannst du dein Curry ganz ohne Fertigprodukte zubereiten und den Geschmack individuell anpassen. Kurkuma, Kreuzkümmel, Koriander, Ingwer und Chili sind nur einige der Gewürze, die du verwenden kannst. Du kannst das Pulver dann mit einer Mehlschwitze andicken, um die richtige Konsistenz zu bekommen, ähnlich wie bei den Currywürfeln.
      Ich hoffe, das hilft dir weiter! 😊
      Liebe Grüße,
      Elisa

  2. Hallo 🙂

    danke für das Rezept, ich werde es auf jeden Fall weiter kochen. Beim nächsten Mal nehme ich wahrscheinlich ein eine Stufe schärfer, ich wollte heute beim ersten Versuch aber lieber vorsichtig rantasten. 😀

    Eine Frage zu den Äpfeln, ich würde den Tipp beim nächsten Mal gerne versuchen:
    Wann gebe ich denn die Äpfel am besten dazu? Direkt mit den Kartoffeln und Möhren, oder erst nach dem ich den Currywürfel verwendet habe?

    Zuletzt noch ein Kompliment an dich, deine Rezepte sind immer schön klar beschrieben und einfach zu befolgen. Vielen lieben Dank dafür. <3

    1. Hallo Ella, es freut mich sehr zu hören, dass dir das Rezept für das Kare Raisu gefällt! Was die Äpfel angeht, so ist es am besten, sie etwa 5 Minuten vor Ende der Kochzeit hinzuzufügen. Auf diese Weise bleiben sie noch leicht knackig und geben eine schöne süße Note, ohne zu sehr zu zerfallen.
      Vielen Dank auch für dein liebes Kompliment zu den Rezepten! Ich wünsche dir viel Freude beim weiteren Experimentieren und natürlich guten Appetit beim nächsten Mal!
      Liebe Grüße! Elisa

  3. Hallöchen 🙂

    habe es mit meinem Freund zusammen gekocht.
    Waren etwas enttäuscht.
    Die Konsistenz war super, einfache Zubereitung, tolle Anleitung, aber es war uns zu schlaff. Wir sind beide keine scharfen Esser, aber irgendwie war es uns zu fade.
    Vielleicht probieren wir mal einen anderen Curry-Würfel aus, bzw. andere Marke.

    Aber die Anleitung und das Kochset an sich waren super ^-^

    1. Hallo Enniz,

      vielen Dank für deine Frage!
      Das Rezept ist für 5 Portionen japanisches Curry ausgelegt – ein ganzer Currywürfel (= 92g) wird ebenfalls für 5 Portionen Curry verwendet. Daher passt das Rezept genauso zusammen 🙂

      Liebe Grüße,

      Elisa

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