Wenn du auf der Suche nach einem vegetarischen Gericht bist, das nicht nur sättigt, sondern auch richtig viel Geschmack mitbringt, dann wirst du Japchae lieben. Ich mache es gerne, wenn ich Lust auf etwas Herzhaftes, aber nicht allzu Schweres habe und wenn noch ein paar Gemüsereste im Kühlschrank darauf warten, verarbeitet zu werden. Ob warm oder kalt, direkt aus der Pfanne oder als Bento unterwegs: Japchae passt einfach immer. Und keine Sorge, auch wenn die Zutatenliste lang aussieht, ist die Zubereitung absolut unkompliziert.

Was ist Japchae eigentlich?
Japchae (잡채) ist ein fester Bestandteil der koreanischen Küche und das nicht nur, weil es so lecker ist, sondern auch, weil es eine lange Geschichte hat. Der Name bedeutet wörtlich „Gemüse Mischgericht“, und tatsächlich war Japchae ursprünglich ein ganz ohne Nudeln zubereitetes Gericht: Es entstand am königlichen Hof der Joseon-Dynastie und bestand damals aus kunstvoll angerichtetem, gebratenem Gemüse, aber ganz ohne Dangmyeon.
Die glasigen Süßkartoffelglasnudeln, wie wir sie heute kennen, kamen erst im 20. Jahrhundert dazu. Sie sind mittlerweile das Herzstück von Japchae: wunderbar weich, elastisch und mit dieser typischen glänzenden Oberfläche.
Traditionell wird das Gericht mit mariniertem Rindfleisch serviert, doch in Korea kennt man unzählige Varianten: Mal mit Ei, mal ganz vegetarisch, mal mit Pilzen und Spinat oder bunt gemischt mit Paprika, Möhren und Frühlingszwiebeln. Besonders ist auch die Zubereitung: Alle Zutaten werden einzeln angebraten und erst zum Schluss miteinander vermengt. So bleiben Geschmack, Farbe und Textur wunderbar erhalten.
Kein Wunder also, dass Japchae heute ein Symbol für Gastfreundschaft ist und zu Feiertagen wie Chuseok (dem koreanischen Erntedankfest) oder Seollal (dem Mondneujahr) auf kaum einer Festtafel fehlt. Egal ob als Beilage oder Hauptgericht: Japchae steht in Korea für Vielfalt, Balance und ein bisschen festlichen Glanz im Alltag.
Wann isst man Japchae in Korea?
Japchae ist in Korea ein echtes Festtagsgericht. Es wird oft zu Geburtstagen, Familienfeiern oder traditionellen Feiertagen wie dem Mondneujahr (Seollal) und Chuseok serviert. Inzwischen gehört es aber genauso zum Alltag;als Beilage, als Hauptgericht oder in der Lunchbox.
Was ich daran besonders mag: Japchae schmeckt nicht nur frisch aus der Pfanne, sondern auch am nächsten Tag noch richtig gut. Du kannst es also wunderbar vorbereiten, perfekt für stressige Wochen oder zum Mitnehmen ins Büro.
So gelingt dir Japchae zu Hause
Japchae zu Hause zuzubereiten ist einfacher, als man denkt und mit den richtigen Zutaten wird aus dem koreanischen Klassiker ein wunderbar aromatisches Pfannengericht. Glasige Süßkartoffelnudeln treffen auf buntes Gemüse, gerösteten Sesam und eine leicht süßliche Sojasauce, eigentlich perfekt für jede Jahreszeit.
Die wichtigsten Zutaten für Japchae:
- Glasnudeln: Dangmyeon heißen die typisch koreanischen Glasnudeln aus Süßkartoffelstärke. Sie werden nach dem Kochen schön elastisch und nehmen die Sauce besonders gut auf. Ein kleiner Trick: Nach dem Garen mit der Schere kürzen, das macht das Vermengen und Portionieren leichter.
- Gemüse: Für Farbe und Biss sorgt eine bunte Mischung aus Karotten, Paprika, Zwiebeln, Spinat und Frühlingszwiebeln. Jede Sorte wird kurz und einzeln angebraten, damit Geschmack und Textur optimal erhalten bleiben.
- Pilze & Tofu: Feste Champignons bringen eine herzhafte Note, frische oder eingeweichte Shiitake sorgen für zusätzliches Umami. Tofu liefert extra Protein, am besten fest und vor dem Anbraten gut abgetupft.
- Würzsauce: Eine Mischung aus Sojasauce, Sesamöl, Honig (oder Reissirup für die vegane Variante), Salz und Pfeffer verleiht dem Gericht seine charakteristische süß-herzhafte Tiefe. Ein Hauch Knoblauch rundet alles ab.
- Zum Bestreuen: Gerösteter Sesam sorgt für Aroma und Crunch: Nicht vergessen!
So funktioniert’s:
Zuerst weichst du die Glasnudeln ein oder kochst sie nach Packungsangabe, schreckst sie ab und schneidest sie mit der Schere in mundgerechte Stücke. In der Zwischenzeit bereitest du das Gemüse vor: Karotten, Paprika, Zwiebeln, Pilze und Frühlingszwiebeln werden in feine Streifen oder Scheiben geschnitten, der Spinat blanchiert und ausgedrückt. Auch der Tofu wird in Streifen geschnitten und trocken getupft.
Dann geht es ans Braten: Jede Gemüsesorte kommt einzeln in die Pfanne, so bleibt alles schön knackig und behält seinen Eigengeschmack. Den Tofu kannst du parallel in einer zweiten Pfanne mit etwas Öl knusprig braten.
Zum Schluss wird alles in einer großen Pfanne oder einem Wok zusammengeführt: Glasnudeln, Gemüse, Tofu und Pilze. Mit Sojasauce, Sesamöl, Honig, Salz und Pfeffer abschmecken, alles gut vermengen und noch ein paar Minuten gemeinsam durchziehen lassen. Ein bisschen gerösteter Sesam darüber – und fertig ist dein Japchae!
Drei Varianten für dein Japchae
Ob klassisch oder kreativ: Japchae lässt sich ganz nach Geschmack abwandeln. Hier ein paar beliebte Varianten:
- 1. Traditionell mit Rindfleisch: Dünn geschnittenes Rindfleisch (z. B. Hüfte oder Filet) wird mit etwas Sojasauce, Sesamöl, Zucker und Pfeffer mariniert und kurz angebraten, das ist die wohl bekannteste Form von Japchae.
- 2. Mit Ei als Topping: Ein Eigelb in der Pfanne dünn ausbacken, in feine Streifen schneiden und als Garnitur über das fertige Japchae geben. Sieht schön aus und bringt eine sanfte, seidige Note ins Gericht.
- 3. Mit Glasnudeln aus Mungbohnen: Statt Dangmyeon aus Süßkartoffelstärke kannst du auch Mungbohnen-Glasnudeln verwenden, sie sind etwas zarter, aber ebenso lecker und in vielen Asialäden erhältlich.
Vielleicht ganz klassisch mit Rindfleisch? Oder vegetarisch wie hier mit Tofu, buntem Gemüse und viel Sesam? Ich bin gespannt, wie du dein Japchae am liebsten zubereitest. Verrate es mir gerne in den Kommentaren! Viel Freude beim Ausprobieren – und 맛있게 드세요 (Masitge Deuseyo), guten Appetit!
Zutaten (2 Portionen)
150 g Glasnudeln aus Süßkartoffelstärke (Dangmyeon)
Gemüse & Tofu:
1 Karotte
1 rote Paprika
1 Zwiebel
4 große Champignons (oder 6 getrocknete, eingeweichte Shiitake (im Shop ansehen)*)
1 Frühlingszwiebel
1 Knoblauchzehe
80 g frischer Blattspinat
100 g fester Tofu (optional, gerne auch Hähnchenfleisch oder in Streifen geschnittenes Omelett)
etwas Öl zum Braten (z. B. Rapsöl)
1 EL Sesamöl (im Shop ansehen)*
2 EL Sojasauce (im Shop ansehen)*
1 EL Honig
1 EL geröstete Sesamsamen (im Shop ansehen)*
etwas Salz & Pfeffer
Nützliche Hilfmittel:
Santoku Messer (im Shop ansehen)
Zubereitung (30 Minuten)
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Hast du das Rezept schon ausprobiert? Lasst es mich in den Kommentaren wissen, ich bin schon ganz gespannt, von euch zu hören.