Bibimbap ist nicht nur eines der bekanntesten Gerichte der koreanischen Küche, sondern auch eines der vielseitigsten. Eine große Schüssel dampfender Reis, darauf bunt angerichtetes Gemüse, herzhaft gewürztes Fleisch oder Tofu und ein perfekt gebratenes Spiegelei – gekrönt von einem Löffel scharfer Gochujang-Sauce. Was Bibimbap so besonders macht? Alles wird vor dem Essen gründlich vermengt, sodass sich die Aromen perfekt verbinden. Das Ergebnis: ein harmonischer Geschmack mit jeder Menge Umami!
Mit diesem Rezept gelingt dir das klassische Bibimbap ganz einfach zu Hause. Ob mit Fleisch oder als vegetarische Variante – du kannst die Zutaten flexibel anpassen und das Gericht nach deinem Geschmack variieren.
Was ist Bibimbap eigentlich?
Bibimbap hat eine lange Geschichte und wird seit Jahrhunderten in Korea gegessen. Erste Erwähnungen stammen aus der Joseon-Dynastie (15. Jahrhundert), damals noch unter dem Namen Goldongban. Es gibt verschiedene Theorien zur Entstehung: Manche vermuten, dass das Gericht aus rituellen Ahnenzeremonien stammt, bei denen verschiedene Speisen gemeinsam serviert und vermischt wurden. Eine andere Hypothese besagt, dass Bibimbap als praktische Mahlzeit für Bauern auf den Reisfeldern entstand – eine schnelle, nahrhafte und unkomplizierte Art zu essen.
Neben seinem praktischen Nutzen trägt Bibimbap auch eine tiefere symbolische Bedeutung. Die Farben der Zutaten stehen für die fünf Elemente und Himmelsrichtungen der koreanischen Philosophie und sollen eine ausgewogene Ernährung unterstützen: Schwarz (z. B. Mu-Err Pilze) für die Nieren, Rot (z. B. Karotten) für das Herz, Grün (z. B. Spinat) für die Leber, Weiß (z. B. Reis) für die Lunge und Gelb (z. B. Ei) für den Magen.
Heute gibt es unzählige Varianten von Bibimbap. Das berühmte Jeonju Bibimbap aus der gleichnamigen Stadt ist besonders aufwendig und wird mit bis zu 30 Zutaten zubereitet. In der Hafenstadt Tongyeong hingegen kommen Meeresfrüchte zum Einsatz, während in Andong eine mildere Sojasaucen-Version verbreitet ist. Eine besonders beliebte Variante ist Dolsot Bibimbap, bei dem das Gericht in einer heißen Steinschüssel serviert wird – der Reis bildet am Boden eine knusprige Kruste, die besonders aromatisch ist.
Was macht das Rezept für Bibimbap so besonders?
Bibimbap überzeugt nicht nur mit seinem harmonischen Zusammenspiel aus Farben, Aromen und Texturen, sondern auch durch seine Vielseitigkeit. Die Zutaten lassen sich je nach Geschmack variieren, sodass das Gericht perfekt zur Resteverwertung geeignet ist – eine Eigenschaft, die auch in der japanischen Küche geschätzt wird, etwa bei japanischen Gerichten wie Donburi oder Chahan (gebratener Reis).
Dank der Kombination aus Reis, frischem Gemüse, Ei und einer herzhaften Proteinquelle wie Rindfleisch oder Tofu ist Bibimbap eine ausgewogene, vollwertige Mahlzeit. Besonders raffiniert wird es, wenn es als Dolsot Bibimbap serviert wird: In einer heißen Steinschüssel gebacken, entsteht eine knusprige Reiskruste am Boden, ähnlich wie bei Kamameshi, dem japanischen Reisgericht, das in einem speziellen Metalltopf zubereitet wird.
Die typische Würze erhält Bibimbap durch Gochujang, die fermentierte koreanische Chilipaste. Sie verleiht dem Gericht eine angenehme Schärfe und Tiefe – eine Parallele zu Miso in der japanischen Küche, das ebenfalls für seine umami-reiche, fermentierte Note geschätzt wird. Wer es milder mag, kann die Menge an Gochujang einfach anpassen und so den Geschmack individuell abstimmen.
Bibimbap selber machen: So geht’s
Mit der richtigen Vorbereitung ist Bibimbap ganz einfach zuzubereiten. Dieses Rezept zeigt dir Schritt für Schritt, wie du die Zutaten vorbereitest und die perfekte Kombination aus Reis sowie würzigen Toppings zusammenstellst. Dabei sorgt die Vielfalt der Farben und Aromen nicht nur für ein optisch ansprechendes Gericht, sondern auch für ein geschmackliches Erlebnis, das alle Sinne anspricht.
Die Zutaten des Gerichts werden oft nach den fünf Elementen eingeteilt, die Körper und Geist in Einklang bringen sollen. Dabei handelt es sich um:
- Holz (Grün) steht für Wachstum und Erneuerung – Spinat und Zucchini bringen Frische und Vitalität auf den Teller.
- Feuer (Rot) symbolisiert Energie und Dynamik – Karotten und die würzige Gochujang-Chilipaste sorgen für Farbe und eine angenehme Schärfe.
- Erde (Gelb) vermittelt Stabilität und Ausgewogenheit – Eier und Rettich liefern sättigende und harmonisierende Komponenten.
- Metall (Weiß) steht für Reinheit und Struktur – Reis bildet die neutrale, ausgleichende Basis des Gerichts.
- Wasser (Schwarz) repräsentiert Ruhe und Ausgeglichenheit – Mu-Err-Pilze bringen eine herzhafte Tiefe und eine leicht knusprige Textu
Die 5 Elemente der koreanischen Medizin
In der traditionellen koreanischen Medizin spielen die fünf Elemente Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser eine zentrale Rolle. Sie stehen für verschiedene Prozesse in der Natur und im Körper, die im Gleichgewicht sein sollten. Jedes Element beeinflusst bestimmte Organe, Emotionen und sogar Lebensmittel. Beim Bibimbap spiegeln die Zutaten diese Harmonie wider – ein perfektes Zusammenspiel von Farben, Geschmack und Nährstoffen!
Mit den richtigen Zutaten und ein wenig Vorbereitung gelingt dir ein authentisches Bibimbap ganz einfach. Die Grundlage bildet gekochter Rundkornreis, der eine leicht klebrige Konsistenz hat und sich perfekt mit den übrigen Zutaten verbindet.
Für das Gemüse schneiden wir Karotten, Zucchini, Spinat und Sprossen in feine Streifen und braten oder blanchieren sie kurz, um ihre knackige Frische zu erhalten. Das Fleisch – meist Rindfleisch – wird in einer Mischung aus Sojasauce, Sesamöl und Knoblauch mariniert, bevor es scharf angebraten wird. Wer eine vegetarische Variante bevorzugt, kann stattdessen Tofu knusprig anbraten.
Zum Anrichten verteilen wir den Reis in Schalen und ordnen das Gemüse, das Fleisch oder den Tofu darauf an. Ein Spiegelei kommt in die Mitte, und ein Löffel Gochujang-Sauce sorgt für die charakteristische Würze. Bevor du dein Bibimbap genießt, solltest du alle Zutaten gründlich vermengen – erst dadurch entfaltet sich der volle Geschmack und die harmonische Balance der Aromen kommt perfekt zur Geltung.
Egal ob klassisch mit Fleisch, vegetarisch oder mit Tofu – Bibimbap ist ein unglaublich vielseitiges Gericht, das du immer wieder neu entdecken kannst. Probiere es aus und genieße ein Stück koreanische Esskultur zu Hause!
Hast du schon einmal Bibimbap selbst gemacht? Welche Toppings sind deine Favoriten? Teile deine Ideen und Variationen gerne in den Kommentaren – ich freue mich darauf, von dir zu lesen! Viel Spaß beim Kochen und guten Appetit.
Bibimbap
für 2 Portionen | 60 Minuten | 940 kcal
Bunt, aromatisch und voller Geschmack! Bibimbap kombiniert Reis, würziges Gemüse, Spiegelei und Gochujang-Sauce zu einer perfekten Mischung. Einfach, gesund und unglaublich lecker!
Zutaten (2 Portionen)
Für den Reis:
300 g Sushi Reis (im Shop ansehen)*
300 ml Wasser
Für das Fleisch Topping:
200 g Rindfleisch (z.B. Entrecote)
2 Knoblauchzehen
2 EL Sojasauce (im Shop ansehen)*
1 EL Zucker
1 EL Sesamöl (im Shop ansehen)*
1 EL Reisessig (im Shop ansehen)*
Für das Gemüse Topping:
1 Möhre
1 Zucchini
80 g Spinat (z.B. Babyspinat)
1 Handvoll Mu-Err Pilze (getrocknet, alternativ Shiitake Pilze)
80 g Sprossen (z.B. Soja- oder Mungbohnensprossen)
½ Takuan (eingelegter Daikon Rettich)
etwas Sesamöl
etwas Öl (z.B. Rapsöl)
etwas Salz
Weitere Toppings:
2 Eier
2 EL Gochujang
1 EL schwarze Sesamsamen, geröstet (im Shop ansehen)
Nützliche Hilfmittel:
Santoku Messer (im Shop ansehen)
Yukihira Topf (im Shop ansehen)
2in1 Strainer & Skimmer (im Shop ansehen)
Zubereitung (60 Minuten)
1. Schritt
Zutaten für deine koreanischen Bibimbap bereitlegen.
2. Schritt
Beginne damit, den Reis gründlich zu waschen. Gib ihn in eine große Schüssel, fülle reichlich kaltes Wasser hinzu und spüle den Reis mehrmals durch, bis das Wasser fast klar ist. Gib zum gewaschenen Reis noch einmal 500 ml Wasser zu und lasse ihn etwa 20 – 30 Minuten quellen, bevor du ihn kochst.
Nach der Ruhezeit das Wasser komplett abgießen.
Den Reis in einem Topf (oder gerne auch Reiskocher) mit frischem Wasser im Verhältnis 1:1 (bei 300g Reis ergibt dies 300ml Wasser) und einer Prise Salz aufgießen.
Jetzt den Topf auf den Herd stellen, den Deckel draufsetzen und bei mittlerer Hitze zum Kochen bringen. Sobald der Reis aufgekocht ist, die Hitze auf kleinste Stufe stellen und mit geschlossenem Deckel 13 Minuten leicht köcheln lassen. Der Deckel sollte in dieser Zeit nicht geöffnet werden!
3. Schritt
In der Zwischenzeit die Mu-Err-Pilze in lauwarmem Wasser einweichen und etwa 15 Minuten quellen lassen.
4. Schritt
Währenddessen kümmern wir uns um das Topping! Wir beginnen mit der Marinade für das Rindfleisch: Den Knoblauch schälen, mit einer japanischen Gemüsereibe fein reiben und eine Schüssel geben. Sojasauce, Reisessig, Sesamöl und Zucker hinzugeben und zu einer Marinade verrühren.
5. Schritt
Schneide das Rindfleisch in dünne Scheiben und gib es in die Marinade. Rühre alles gut durch, sodass das Fleisch die Aromen aufnehmen kann. Stelle es beiseite und lasse es 15 Minuten ziehen, während du die restlichen Zutaten vorbereitest.
6. Schritt
Weiter geht es: Sobald der Reis fertiggekocht ist, die Hitze komplett abstellen. Mit geschlossenem Deckel für 10 Minuten quellen lassen.
7. Schritt
Schäle die Möhren und schneide sie in feine Stifte. Die Zucchini waschen und in dünne Scheiben schneiden.
8. Schritt
Halbiere den eingelegten Daikon Rettich (Takuan) ggf. der Länge nach und schneide ihn in kleine Würfel.
Spinat und Sprossen gut waschen. Die eingeweichten Pilze gut ausdrücken und ggf. in feine Streifen schneiden.
9. Schritt
Einen Topf mit Wasser zum Kochen bringen. Zuerst den Spinat für wenige Sekunden blanchieren, dann abgießen und abtropfen lassen. Anschließend die Mungbohnensprossen ebenfalls kurz blanchieren, dann abgießen und abtropfen lassen.
10. Schritt
Eine Pfanne mit etwas Öl erhitzen. Die Zucchini bei hoher Hitze kurz anbraten, nach einer Minute mit etwas Salz würzen und beiseitestellen. Danach die Karotten auf gleiche Weise anbraten und würzen.
11. Schritt
Noch einmal etwas Öl in der Pfanne erhitzen und die Eier nach Wunsch als Spiegeleier braten. Mit einer Prise Salz würzen.
Die vorbereiteten Pilze mit etwas Öl in der Pfanne anbraten. Nach einer Minute mit Sojasauce ablöschen.
12. Schritt
Für die Sauce Gochujang mit 2 EL Wasser verrühren, bis eine cremige Sauce entsteht. Die Schärfe kann je nach Geschmack angepasst werden.
13. Schritt
Den Reis in zwei Schüsseln verteilen und in die Mitte jeweils ein Spiegelei setzen. Das vorbereitete Gemüse, das Fleisch und die restlichen Zutaten kreisförmig auf den Reis legen. Mit der Gochujang Sauce und geröstetem Sesam bestreuen.
Tipp: Vor dem Essen alle Zutaten gut vermengen, damit sich die Aromen perfekt verbinden. Mehr Gochujang Sauce nach Geschmack dazugeben und genießen!
Hast du Lust auf noch mehr leckere Inspirationen aus Asien? Hier findest du unsere besten Rezepte, die gut zu Bibimbap passen:
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Hast du das Rezept schon ausprobiert? Lasst es mich in den Kommentaren wissen, ich bin schon ganz gespannt, von euch zu hören.