Wenn ich nur ein einziges koreanisches Streetfood auswählen dürfte, das wirklich immer geht, dann wäre es Tteokbokki. Diese kleinen zylindrischen Reiskuchen in scharfer, süß-salziger Sauce sind einfach Kult: warm, würzig, sättigend und vor allem eins: unwiderstehlich! Ich liebe sie an kühlen Tagen genauso wie als Soulfood im Homeoffice, und das Beste daran? Du kannst sie mit ganz wenigen Zutaten in der eigenen Küche nachkochen. Ganz klassisch mit Fischkuchen, oder vegetarisch mit Tofu: Du entscheidest!

Was ist Tteokbokki eigentlich?
Tteokbokki (떡볶이) ist eines der bekanntesten Streetfood-Gerichte Koreas. Der Name bedeutet so viel wie „gebratener Reiskuchen“. Tteok heißt Reiskuchen, Bokki steht für gebraten oder geschmort. Die Basis: zähe, weiche Garae-tteok-Reiskuchen und eine kräftige Sauce aus Gochujang, Sojasauce, Zucker und Knoblauch. Hinzu kommen meist Fischkuchen, Eier und Frühlingszwiebeln. Alles zusammen wird in Dashi Brühe gekocht, bis die Sauce eindickt und die Reiskuchen den Geschmack perfekt aufnehmen.
Die typische Tteokbokki-Sauce ist feurig-rot, angenehm süß und voller Umami. Aber keine Sorge – du kannst sie je nach Geschmack auch milder oder sogar vegetarisch anpassen. Die Kombination aus Textur, Geschmack und Würze macht Tteokbokki zu einem echten Lieblingsgericht, nicht nur in Korea!
Von der königlichen Küche auf die Straße
Wusstest du, dass Tteokbokki ursprünglich ganz ohne Chili serviert wurde? Das erste Rezept stammt aus der koreanischen Hofküche der Joseon Dynastie: Gungjung Tteokbokki – eine milde, sojasaucenbasierte Variante mit Rindfleisch und Gemüse. Erst nach dem Koreakrieg wurde Gochujang populär und damit auch das heutige, scharfe Tteokbokki. Laut Legende war es ein Zufall: Eine Restaurantbesitzerin in Seoul soll versehentlich Reiskuchen in scharfer Sauce gekocht haben und damit ein Streetfood Phänomen ausgelöst haben.
Seither hat sich Tteokbokki in Imbissen, Bunsik Bars und auf Märkten etabliert. Und zwar mit unzähligen Varianten, von Rosé Tteokbokki mit Sahnesauce bis hin zu Versionen mit Käse, Meeresfrüchten oder Curry. Aber egal wie fancy: Die klassische Streetfood Version mit Fischkuchen bleibt für viele das Original.
Tteokbokki Varianten
Tteokbokki ist nicht gleich Tteokbokki – je nach Region, Anlass oder Geschmack gibt es unterschiedliche Zubereitungsarten. Hier sind drei beliebte Varianten:
Jjajang Tteokbokki: Die wohl ungewöhnlichste Version wird mit einer herzhaften schwarzen Bohnensauce (Jjajang) zubereitet. Sie ist weniger verbreitet, aber besonders bei Kindern beliebt, da sie ganz ohne Schärfe auskommt. Geschmacklich erinnert sie an Jjajangmyeon, aber eben mit Reiskuchen.
Classic Tteokbokki: Das ist die bekannteste Version, die du in Korea an fast jeder Straßenecke bekommst. Sie wird mit einer leuchtend roten Sauce aus Gochujang, Zucker oder Stärkesirup, Fischkuchen, Eiern und Frühlingszwiebeln zubereitet. Scharf, süß, deftig und absolut süchtig machend 😀
Gungjung Tteokbokki: Diese milde Variante stammt aus der königlichen Hofküche der Joseon Dynastie. Statt Gochujang kommt Sojasauce zum Einsatz, dazu Rindfleisch, Gemüse, Pinienkerne und Sesam. Ein eleganter Klassiker mit viel Umami und geschichtlichem Flair. Perfekt für alle, die es weniger scharf mögen.
Tteokbokki selber machen: So geht’s
Tteokbokki zu Hause zu kochen ist viel einfacher, als man denkt und du brauchst dafür keine zehn Spezialzutaten. Wichtig ist nur, dass du ein paar grundlegende Dinge über die Bestandteile weißt, dann gelingt dir das Streetfood Original auch in der eigenen Küche!
Reiskuchen: frisch, TK oder selbst gemacht?
Für dieses Rezept brauchst du sogenannte Garae-tteok – das sind zylindrische Reiskuchen mit besonders zäher, elastischer Textur. Sie sind die Hauptzutat und geben Tteokbokki seinen ganz besonderen Biss. Du hast verschiedene Möglichkeiten:
- TK Reiskuchen aus dem Asiamarkt: unbedingt etwa 30 Minuten in warmem Wasser einweichen, damit sie weich und geschmeidig werden.
- Gekühlte Reiskuchen (z. B. aus Vakuumverpackung): ebenfalls einweichen. Sie sind sonst zu trocken.
- Frisch gemacht: Wenn du deine Reiskuchen selbst zubereiten willst, kannst du das mit nur zwei Zutaten und einem Dampfgarer tun.
Je nach Sorte kannst du den Einweichschritt also weglassen oder anpassen, aber weich und biegbar sollten sie in jedem Fall sein, bevor es losgeht.
Fischkuchen oder Tofu: Du hast die Wahl
Klassisch gehört in Tteokbokki Fischkuchen. Genauer gesagt Eomuk, dünne Platten aus Fisch, die in Korea sehr beliebt sind. Du bekommst sie tiefgekühlt im Asialaden. Für die vegetarische Variante kannst du Tofu verwenden: Am besten festen oder frittierten Tofu, in Scheiben geschnitten. Auch andere Einlagen wie frittierter Tempeh oder Seitan sind möglich.
Außerdem typisch: gekochte Eier, die in der Sauce mitgaren, und Weißkohl sowie Frühlingszwiebeln, die Frische und etwas Biss hineinbringen.
Die Sauce: scharf, süß und voller Umami
Die Würzsauce, auch Yangnyeom Sauce genannt, ist das Herzstück des Gerichts. Ihre Basis bildet:
- die fermentierte Chilipaste Gochujang, kombiniert mit:
- Sojasauce
- Zucker
- geriebenem Knoblauch
- Gochugaru (koreanisches Chilipulver)
Alles wird in einer Dashi Brühe (z. B. aus Shiitake) eingerührt, bis sich die Aromen verbinden. Die Reiskuchen kochen in dieser Sauce und nehmen mit jeder Minute mehr Geschmack auf. Je nach Vorliebe kannst du die Schärfe individuell anpassen mit mehr oder weniger Gochujang, oder einem Extra Schuss Chiliöl, falls du es richtig scharf magst.
Am Ende rundet ein Löffel Sesamöl alles ab für ein leicht nussiges Aroma und den letzten Schliff.
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Vorrätig
Tteokbokki ist ein Gericht für sich, aber mit einer kleinen Beilage wie Kimchi, eingelegtem Rettich (Danmuji) oder Gimbap wird es zum perfekten Soulfood-Teller. Auch koreanischer Tee oder ein kühles Getränk mit Yuzu harmonieren wunderbar dazu.
Ob klassisch mit Fischkuchen oder mit Tofu und extra Gemüse: Tteokbokki lässt sich wunderbar abwandeln. Vielleicht hast du sogar Lust, deine eigene Variante zu kreieren? Ich freue mich auf deinen Kommentar: Erzähl mir, wie du deine Reiskuchen am liebsten genießt – und ob du die Sauce lieber mild oder richtig scharf magst. Viel Freude beim Nachkochen und 맛있게 드세요 – massitge deuseyo!
Zutaten (2 Portionen)
400 g koreanische Reiskuchen (Tteok; tiefgekühlt, vakuumiert oder frisch)
2 Eier
200 g Weißkohl
100 g Fischkuchen (Eomuk aus der TK-Abteilung; alternativ: fester Tofu oder frittierte Tofutasche)
3 Frühlingszwiebeln
Für die Yangnyeom Sauce:
3 Knoblauchzehen
6 EL Sojasauce (im Shop ansehen)*
2 EL Zucker
2-3 EL Gochujang (im Shop ansehen)*
1 EL Gochugaru
etwas Salz (nach Geschmack)
Für die Brühe:
500 ml Dashi (aus ca. 25 g getrockneten Shiitake (im Shop ansehen)*)
1 EL Sesamöl (im Shop ansehen)*
Zum Servieren:
2 EL schwarzer gerösteter Sesam (optional) (im Shop ansehen)*
Nützliche Hilfsmittel:
Japanische Reibe (im Shop ansehen)
Santoku Messer (im Shop ansehen)
Zubereitung (60 Minuten)
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Hast du das Rezept schon ausprobiert? Lasst es mich in den Kommentaren wissen, ich bin schon ganz gespannt, von euch zu hören.