Wenn es draußen warm wird, wächst in Japan die Lust auf leichte, erfrischende Süßigkeiten – und kaum ein Dessert verkörpert dieses Gefühl so gut wie Warabi Mochi. Diese zart geleeartige Köstlichkeit aus Stärke, Wasser und Zucker ist fester Bestandteil der japanischen Sommermonate. Überzogen mit geröstetem Kinako Pulver und serviert mit einem Hauch Kuromitsu Sirup, vereint Warabi Mochi feine Aromen mit einer angenehm weichen Konsistenz.
Und das Beste: Die Zubereitung gelingt auch zu Hause ganz einfach. In diesem Rezept zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du dir Warabi Mochi ganz ohne Spezialkenntnisse selbst machen kannst – inklusive Tipps zu Zutaten, Alternativen und der kulturellen Bedeutung dieses traditionellen Wagashi.

Was ist Warabi Mochi?
Warabi Mochi ist ein traditionelles japanisches Dessert, das aus Wasser, Zucker und Stärke zubereitet wird – ursprünglich aus der Stärke des Warabi-Farns gewonnen. Heute wird diese durch Alternativen wie Tapioka- oder Süßkartoffelstärke ersetzt, da echte Warabiko außerhalb Japans kaum erhältlich ist. Die daraus entstehende Masse erinnert in Konsistenz und Aussehen an Gelee, ist aber weicher und geschmeidiger – ein bisschen wie eine Mischung aus Gummibärchen und Wackelpudding, nur viel feiner.
Typischerweise wird Warabi Mochi mit Kinako, also geröstetem Sojabohnenmehl, bestäubt und mit Kuromitsu – einem dunkel-aromatischen Sirup – serviert. Beides verleiht der eher neutralen Basis des Mochi eine ausgewogene Süße und ein angenehm nussiges Aroma. Gerade an heißen Sommertagen ist das Dessert ein beliebter Begleiter zum kalten Tee oder als Snack zwischendurch – leicht, kühl und erfrischend.
Seinen Ursprung hat Warabi Mochi vermutlich in der Heian-Zeit (794–1185), wo es als edle Delikatesse am Kaiserhof geschätzt wurde. Überliefert ist, dass Kaiser Daigo ein großer Liebhaber dieser Süßigkeit war. Später wurde Warabi Mochi vor allem in Teehäusern und während Teezeremonien gereicht und hat sich bis heute einen festen Platz in der japanischen Wagashi-Kultur bewahrt.
Wie unterscheidet es sich von anderen Mochi Sorten?
Auch wenn es der Name vermuten lässt – streng genommen ist Warabi Mochi kein „echter“ Mochi. Denn klassischer Mochi wird aus gedämpftem Klebreis (Mochigome) hergestellt, der gestampft und zu einem zähen Teig verarbeitet wird. Warabi Mochi hingegen basiert auf Stärke – das verändert sowohl die Zubereitung als auch das Mundgefühl deutlich.
Die wichtigsten Unterschiede:
- Zutaten: Klassischer Mochi besteht aus Klebreis oder Reismehl. Warabi Mochi hingegen aus Warabi- oder Tapiokastärke, Wasser und Zucker.
- Konsistenz: Reis Mochi ist zäh, dehnbar und leicht klebrig. Warabi Mochi ist weich, geleeartig, glatt und zergeht auf der Zunge.
- Zubereitung: Klassischer Mochi erfordert Dämpfen, Stampfen und viel Kraft. Warabi Mochi wird in wenigen Minuten im Topf angerührt und gegart – unkompliziert und schnell.
- Servierweise: Klassischer Mochi wird oft gefüllt oder geformt (z. B. Daifuku). Warabi Mochi wird in Würfel geschnitten, in Kinako gewälzt und mit Sirup serviert – besonders im Sommer.
- Geschmack: Warabi Mochi ist subtil süß und nussig durch das Kinako. Reis Mochi ist oft deutlich süßer oder durch Füllungen geschmacklich intensiver.
- Saisonalität: Klassischer Mochi wird häufig zu Neujahr oder Festtagen gegessen. Warabi Mochi ist ein typischer Sommergenuss.
So unterschiedlich die beiden Varianten auch sind – sie teilen sich ihren Ursprung in der traditionellen Wagashi-Kultur und stehen beide für Handwerk, Ästhetik und kulinarischen Genuss.
Warabi Mochi selber machen: So geht’s
Warabi Mochi lässt sich ganz einfach zu Hause zubereiten – mit nur wenigen Zutaten zauberst du ein herrlich zartes, sommerlich leichtes Dessert. Das brauchst du:
- Tapiokastärke (oder Warabi Stärke, wenn du sie bekommst)
- Zucker und Wasser für die Grundmasse
- Kinako – geröstetes Sojabohnenmehl mit Zucker und Salz vermischt
- Kuromitsu – ein dunkler Sirup aus Muscovadozucker und Wasser
Vermische Stärke, Zucker und Wasser klümpchenfrei und gieße die Mischung durch ein Sieb in einen Topf. Unter Rühren erhitzen, bis die Masse dick und durchsichtig wird, dann in eine mit Frischhaltefolie ausgelegte Form füllen und glattstreichen. Kurz abkühlen lassen, dann für mindestens 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.
In der Zwischenzeit den Kuromitsu-Sirup aufkochen und leicht einköcheln lassen. Für das Topping Kinako, Zucker und eine Prise Salz mischen.
Den gekühlten Mochi in Würfel schneiden, im Kinako wälzen und mit etwas Kuromitsu servieren – fertig ist dein selbstgemachter Sommer-Snack aus Japan.
Welche Zutaten kann man für Warabi Mochi noch verwenden?
- Stärken: Statt Warabiko kannst du auch Tapiokastärke, Süßkartoffelstärke oder Kartoffelstärke verwenden. Achte auf feine, glatte Produkte für optimale Konsistenz.
- Kuromitsu-Alternativen: Statt Muscovado kannst du Zuckerrübensirup oder dunklen Ahornsirup verwenden – das bringt Abwechslung in den Geschmack.
- Geschmacksvariationen: Matcha lässt sich direkt in den Teig einrühren oder über das fertige Mochi streuen. Auch Zitronenabrieb, Vanille oder Kokosmilch sorgen für spannende Varianten.
- Optik: Lebensmittelfarben oder Fruchtpürees wie Erdbeere oder Mango machen aus Warabi Mochi einen Hingucker.
- Toppings: Neben Kinako kannst du auch geriebene Nüsse, geröstete Kokosflocken oder Sesam verwenden – je nach Lust und Laune.
Warabi Mochi ist mehr als nur ein japanisches Dessert – es ist ein kleines Stück Sommertradition, das mit seiner Leichtigkeit, Eleganz und Vielseitigkeit begeistert. Ob pur, mit Sirup oder kombiniert mit Eiscreme: Warabi Mochi passt sich an – und ist doch immer einzigartig.
Mit meinem Rezept kannst du diese feine Köstlichkeit ganz einfach zu Hause zubereiten. Es braucht keine aufwendigen Schritte, keine exotischen Geräte – nur gute Zutaten und ein wenig Geduld. Das Ergebnis: ein zartes, leicht gekühltes Dessert, das die Seele streichelt und ein Lächeln ins Gesicht zaubert.
Hast du Fragen zum Rezept für Warabi Mochi oder möchtest du deine Erfolge mit der Community teilen? Hinterlasse gerne einen Kommentar unter diesem Beitrag und lass mich wissen, wie dir das Rezept gelungen ist. Viel Spaß beim Ausprobieren und Genießen!

Warabi Mochi
für 8 Portionen | 60 Minuten | 137 kcal
Zart, kühl und unwiderstehlich: Warabi Mochi ist das perfekte Sommerdessert aus Japan. In meinem Rezept zeige ich dir, wie du die geleeartigen Mochi Würfel mit Kinako und Kuromitsu ganz einfach selbst machst – mit wenigen Zutaten und in unter 30 Minuten!
Zutaten (8 Portionen)
Für Warabi Mochi:
100 g Tapiokastärke (bester noch Warabiko, wenn man es bekommen kann)
60 g Zucker
500 ml Wasser
Für Kuromitsu (schwarzer Zuckersirup):
50 g Muscovadozucker (auch Vollrohrzucker, alternativ brauner Zucker)
50 g Zucker
100 ml Wasser
Für Kinako Pulver:
2 EL Kinako (geröstetes Sojabohnenpulver)
2 EL Zucker
1 Prise Salz
Nützliche Hilfmittel:
Santoku Messer (im Shop ansehen)
Yukihira Topf (im Shop ansehen)
Zubereitung (60 Minuten)
1. Schritt
Zutaten für das selbstgemachte Warabi Mochi bereitlegen.
Lege zuerst eine kleine Form (z. B. eine Auflaufform) mit Frischhaltefolie aus und befeuchte die Oberfläche mit etwas Wasser – so löst sich der Mochi später leichter.
2. Schritt
Vermische in einer Schüssel zuerst 100 g Tapiokastärke (alternativ Warabiko) mit 6 EL Zucker und vermische beides mit einem Schneebesen. Gieße dann 500 ml Wasser hinzu und rühre weiter, bis keine Klümpchen mehr zu sehen sind.
3. Schritt
Gieße die Mischung durch ein feines Sieb direkt in einen kleinen Topf, um mögliche Klümpchen herauszufiltern. Erhitze die Masse bei mittlerer Hitze und rühre sie dabei konstant zuerst mit einem Schneebesen und dann (sobald der Teig etwas eindickt) mit einem hitzefesten Spatel oder Hölzlöffel.
4. Schritt
Sobald der Teig eindickt, reduziere die Hitze auf niedrig und rühre weiter, bis die Masse vollständig durchsichtig ist und sich leicht vom Topfboden löst.
5. Schritt
Gib die fertige Masse in die vorbereitete Form mit der Folie und streiche die Oberfläche glatt – am besten mit einem angefeuchten Löffel, damit nichts klebt.
Kurz abkühlen lassen und dann für ca. 30 bis 60 Minuten in den Kühlschrank stellen, bis der Mochi schön fest ist.
Tipp: Am besten kümmerst du dich als nächstes um deinen verwendeten Topf mit der Mochi Masse und spültst dieses gleich ab. Später ist die Masse zu klebrig, um gut entfernt zu werden!
6. Schritt
Während der Mochi im Kühlschrank ruht, kannst du den Kuromitsu Sirup zubereiten.
Tipp: Du benötigst für diesen Schritt ein Gefäß, in dem du den Siurp abkühlen lassen kannst, zum Beispiel eignet sich ein Marmeladenglas ganz gut.
Vermische 50 g Muscovado-Zucker (alternativ brauner Zucker) mit 50 g weißen Zucker in einem kleinen Topf. Füge danach 100 ml Wasser hinzu.
7. Schritt
Erhitze die Mischung bei mittlerer Hitze unter ständigem Rühren, bis sich der Zucker vollständig auflöst. Wenn der Sirup beginnt zu köcheln, Hitze leicht reduzieren und noch 2 bis 3 Minuten weiterköcheln lassen. Sobald der Sirup reduziert ist, den Topf vom Herd nehmen. Den Sirup in das Gefäß füllen und abkühlen lassen – fertig ist dein hausgemachter Kuromitsu.
8. Schritt
Vermische 2 EL Kinako (geröstetes Sojabohnenmehl), 2 EL Zucker und 1 Prise Salz in einer flachen Schale.
9. Schritt
Schneide den gekühlten Warabi Mochi in mundgerechte Würfel. Dazu ein größeres Messer in kaltes Wasser tauchen und den Mochiteig zerteilen – zwischen jedem Schnitt das Messer jedes Mal wieder anfeuchten. Wälze die Würfel großzügig im Kinako Pulver, bis sie rundum bedeckt sind.
10. Schritt
Richte die Warabi Mochi auf kleinen Tellern an und träufle etwas Kuromitsu darüber – und schon ist dein Dessert servierbereit.
Itadakimasu – ich wünsche dir viel Freude beim Genießen!
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Hast du das Rezept schon ausprobiert? Lasst es mich in den Kommentaren wissen, ich bin schon ganz gespannt, von euch zu hören.