Yokan ist ein klassisches japanisches Gelee aus roter Bohnenpaste und Agar-Agar, das durch seine sanfte Süße und die raffinierte Textur besticht. Unser Rezept zeigt dir Schritt für Schritt, wie du Yokan ganz einfach zu Hause zubereiten kannst. Besonders die Kombination aus kandierten Aprikosen und Pistazien gibt dem Gelee eine moderne, fruchtig-nussige Note. Ob als Begleitung zu grünem Tee oder als raffiniertes Dessert – Yokan ist immer ein Genuss!

Was ist Yokan?
Yokan gehört zu den klassischen Wagashi, den traditionellen japanischen Süßspeisen, die oft in Verbindung mit grünem Tee serviert werden. Ursprünglich aus China stammend, hat Yokan eine lange Geschichte und eine bedeutende Rolle in der japanischen Kultur.
Der Name „Yokan“ bedeutet wörtlich „dicke Schafsknochensuppe“ und verweist auf die ursprüngliche Herstellung aus Schafsknochenbrühe. Doch mit dem Aufkommen des Buddhismus und dem Verbot von Fleisch in Japan wurde das Rezept angepasst: Agar-Agar (japanisch „Kanten“) ersetzte die tierische Gelatine, und Anko, die süße Paste aus roten Adzukibohnen, wurde als Basis eingeführt.
Yokan ist ein Gelee, das durch die Kombination von wenigen Zutaten wie Koshi-an (glatte Bohnenpaste), Zucker und Agar-Agar hergestellt wird. Diese minimalistische Zutatenliste verlangt höchste Qualität der einzelnen Komponenten, um den unverwechselbaren Geschmack und die cremig-feste Konsistenz zu erzielen.
Die Süßspeise wird in rechteckige Blöcke gegossen, in Scheiben geschnitten und traditionell mit grünem Tee oder Matcha gereicht. Besonders in der Edo-Periode, als Zucker zunehmend verfügbar wurde, entwickelte sich Yokan zu einer beliebten Delikatesse. Heute ist es nicht nur eine Süßigkeit, sondern ein Stück kulturelles Erbe, das für seine Vielfalt und Vielseitigkeit geschätzt wird.
Welche Yokan-Varianten gibt es?
Yokan ist in verschiedenen Varianten erhältlich, die sich sowohl in der Herstellung als auch im Geschmack unterscheiden. Dabei gibt es drei Haupttypen, die den Grundstein für zahlreiche Geschmacksvariationen legen:
- Neri Yokan
Diese Standardvariante hat eine feste Konsistenz und wird aus Koshi-an, Zucker und Agar-Agar hergestellt. Der hohe Agar-Anteil sorgt für eine dichte, kompakte Textur, die sich leicht schneiden lässt. - Mizu Yokan
Die Sommeredition des Yokan enthält mehr Wasser als Neri Yokan, was ihm eine leichtere, cremigere Konsistenz verleiht. Diese Variante wird oft gekühlt serviert und besticht durch ihren erfrischenden Geschmack. - Mushi Yokan
Diese gedämpfte Version wird mit Weizenmehl oder Kudzustärke anstelle von Agar-Agar zubereitet und hat eine etwas festere, aber dennoch weiche Textur.
Darüber hinaus gibt es zahlreiche Geschmacksvariationen, die den traditionellen Ansatz mit modernen Einflüssen kombinieren:
- Sakura-Yokan: Mit Kirschblättern und weißer Bohnenpaste, perfekt für die Kirschblütenzeit.
- Matcha-Yokan: Mit hochwertigem grünem Teepulver für eine herbe, aromatische Note.
- Kuri-Yokan: Mit kandierten Kastanienstücken, besonders beliebt im Herbst.
- Imo-Yokan: Eine Süßkartoffelvariante, die eine samtige Konsistenz bietet.
- Schokoladen-Yokan: Moderne Interpretation mit geschmolzener Schokolade.
- Shio-Yokan: Mit einem Hauch Salz, um die Süße auszubalancieren.
Auch kreative Zutaten wie kandierte Früchte, Nüsse oder Honig finden in modernen Interpretationen Platz. Diese Vielfalt macht Yokan zu einer spannenden Süßspeise, die sowohl traditionellen Ansprüchen als auch modernen Geschmäckern gerecht wird.
Yokan selber machen: So geht’s
Selbstgemachtes Yokan ist nicht nur eine wunderbare Möglichkeit, die japanische Kultur in die eigene Küche zu bringen, sondern auch ein beeindruckendes Dessert für Gäste. Die Zubereitung erfordert zwar Präzision, ist jedoch mit den richtigen Zutaten und Utensilien leicht zu bewältigen.
Die wichtigsten Zutaten für japanisches Rote-Bohnen-Gelee:
- Koshi-an: Glatte rote Bohnenpaste bildet die Basis.
- Agar-Agar: Das pflanzliche Geliermittel sorgt für die typische Konsistenz.
- Zucker: Für die perfekte Balance aus Süße und Textur.
- Wasser: Bindet alle Zutaten und bestimmt die Dichte des Gelees.
Die Zubereitung des Yokan beginnt mit der Vorbereitung der Form: Lege eine kleine Auflaufform (ca. 20 x 10 cm) mit Frischhaltefolie aus, damit sich das Gelee später leichter herausnehmen lässt. Für die Agar-Agar-Mischung rührst du Agar-Agar und Zucker in Wasser ein, bringst alles zum Kochen und lässt die Mischung zwei Minuten köcheln, bis sich das Agar-Agar vollständig aufgelöst hat.
Rühre die heiße Agar-Mischung in die Koshi-an, bis eine glatte, homogene Masse entsteht. Gieße ein Drittel der Masse in die vorbereitete Form und lasse sie etwa 10 Minuten bei Raumtemperatur fest werden. Verteile anschließend die kandierten Aprikosen und Pistazien auf der Schicht und bedecke sie vorsichtig mit der restlichen Masse. Glätte die Oberfläche und klopfe die Form leicht, um Luftblasen zu entfernen.
Lasse das japanische Rote-Bohnen-Gelee zuerst bei Raumtemperatur abkühlen und stelle es anschließend für mindestens zwei Stunden in den Kühlschrank. Zum Servieren stürze es auf ein Schneidebrett, schneide es in 1–2 cm dicke Scheiben und genieße es traditionell mit einer Tasse grünem Tee.
Tipps für die Zubereitung
- Die richtige Konsistenz finden: Die Menge des Agar-Agar ist entscheidend für die perfekte Textur. Verwende lieber etwas weniger, wenn du ein weicheres, cremigeres Ergebnis möchtest, und etwas mehr, wenn das Gelee fester sein soll. Experimentiere mit kleinen Mengen, um deine ideale Konsistenz zu finden.
- Schichten ohne Vermischen: Wenn du Yokan in mehreren Schichten zubereitest, lasse jede Schicht erst leicht fest werden, bevor du die nächste darauf gießt. Achte darauf, dass beide Schichten eine ähnliche Temperatur haben, damit sie sich nicht vermischen.
- Perfekte Präsentation: Schneide das fertige Yokan mit einem angefeuchteten, scharfen Messer in gleichmäßige Scheiben. So bleibt die Oberfläche glatt, und die Stücke sehen besonders appetitlich aus. Garniere sie optional mit gehackten Pistazien oder einer Prise Kinako (geröstetes Sojabohnenmehl) für das gewisse Etwas.
Wie wird Yokan richtig serviert?
Die Servierweise von Yokan ist ebenso wichtig wie die Zubereitung. Traditionell wird es in rechteckige Stücke geschnitten und in einer eleganten Präsentation zusammen mit Tee gereicht.
- Portionsgröße: Kleine, rechteckige Scheiben oder Würfel, um die perfekte Balance mit dem bitteren Tee zu schaffen.
- Begleitung: Grüner Tee oder Matcha heben die Süße des Yokan hervor.
- Präsentation: Auf einem kleinen Porzellanteller mit einem Bambusspieß serviert, um die Eleganz der japanischen Kultur zu unterstreichen.
- Temperatur: Während Neri Yokan ungekühlt serviert wird, genießt man Mizu Yokan oft gekühlt – besonders an heißen Sommertagen.
Yokan wird häufig auch als edles Geschenk verpackt, besonders in Japan, wo die Präsentation eine große Rolle spielt. Die Süßspeise hat durch ihren hohen Zuckeranteil eine lange Haltbarkeit und eignet sich hervorragend als Mitbringsel für besondere Anlässe.
Japanisches Rote-Bohnen-Gelee ist mehr als nur ein Dessert – es ist ein Stück japanische Geschichte, das Eleganz und Einfachheit in einem Gericht vereint. Egal, ob du es klassisch mit Anko oder modern mit Schokolade, Früchten oder Nüssen genießen möchtest – die Vielfalt und Vielseitigkeit dieses Wagashi sind beeindruckend. Probiere es selbst aus und entdecke die Harmonie zwischen Geschmack, Textur und Tradition!
Hast du Fragen zum Rezept für Yokan oder möchtest du deine Erfolge mit der Community teilen? Hinterlasse gerne einen Kommentar unter diesem Beitrag und lass mich wissen, wie dir dein Yokan Rezept gelungen ist. Viel Spaß beim Ausprobieren und Genießen!

Yokan
für 8 Portionen | 20 Minuten | 172 kcal
Yokan ist eine der ältesten Süßspeisen Japans und verbindet Tradition mit purer Eleganz. Dieses Gelee aus roter Bohnenpaste, Zucker und Agar-Agar ist vielseitig, leicht zuzubereiten und ein Highlight zu grünem Tee. Mit unserem einfachen Rezept gelingt dir Yokan mit kandierten Aprikosen und Pistazien garantiert.
Zutaten (8 Portionen)
300 g Koshi-an (sehr feine rote Bohnenpaste, zum Rezept)
3 g Agar-Agar (je nach gewünschter Festigkeit)
10 g Zucker
225 ml Wasser
50 g getrocknete Aprikosen
20 g Pistazien
Nützliche Hilfmittel:
Santoku Messer (im Shop ansehen)
Yukihira Topf (im Shop ansehen)
Zubereitung (20 Minuten + 2 Stunden Kühlzeit)
1. Schritt
Zutaten für das selbstgemachte Yokan bereitlegen. Besonders wichtig: Bereite 300 g feines Anko (Rezept für süße Bohnenpaste) vor, entweder selbstgemacht oder fertig gekauft.
Außerdem eine kleine Auflaufform (ca. 20 x 10 cm) mit Frischhaltefolie auslegen, damit sich das Yokan später leichter herausnehmen lässt.
2. Schritt
Zu Beginn kümmern wir uns um die Füllung: Dazu die Aprikosen kleiner schneiden und die Pistazien grob hacken.
3. Schritt
Agar-Agar-Pulver und Zucker in einen kleinen Topf geben. Wasser und hinzufügen. Gut verrühren und aufkochen lassen. Nach dem Aufkochen die Hitze reduzieren und etwa 2 Minuten unter ständigem Rühren köcheln lassen, bis sich das Agar-Agar vollständig aufgelöst hat.
4. Schritt
Die Bohnenpaste in die heiße Agar-Agar-Mischung einrühren. Mit einem Silikonspatel sorgfältig mischen, bis eine glatte, homogene Masse entsteht. Optional: Eine Prise Salz hinzufügen, um die Süße auszubalancieren.
5. Schritt
Ein Drittel der roten Bohnenmasse in die vorbereitete Form geben, sodass der Boden etwa 1 cm hoch bedeckt ist. 2 Minuten bei Raumtemperatur etwas fest werden lassen.
Die kandierten Aprikosenstücke und Pistazien gleichmäßig auf der festgewordenen Schicht verteilen.
Die restliche rote Bohnenmasse vorsichtig über die Aprikosen und Pistazien gießen, sodass sie vollständig bedeckt sind. Leicht auf die Form klopfen, um Luftblasen zu entfernen.
6. Schritt
Die Form 15 Minuten bei Raumtemperatur abkühlen lassen und anschließend mit Frischhaltefolie oder einem Deckel abdecken. Für mindestens 2 Stunden im Kühlschrank fest werden lassen.
7. Schritt
Das Yokan aus der Form lösen und auf ein Schneidebrett geben. In 1 – 2 cm dicke Scheiben schneiden und servieren. Für eine elegante Präsentation kannst du die Stücke mit gehackten Pistazien bestreuen.
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Hast du das Rezept schon ausprobiert? Lasst es mich in den Kommentaren wissen, ich bin schon ganz gespannt, von euch zu hören.