Nikuman, die japanischen Dampfbuns mit herzhafter Füllung, gehören dort zu den absoluten Lieblingssnacks in der kalten Jahreszeit. Ob frisch aus dem Kombini, auf Festivals oder selbst gemacht zu Hause – sobald du den ersten Bissen nimmst, verstehst du, warum sie so beliebt sind: fluffiger Teig, dampfend heiß, umhüllt eine saftig-würzige Fleischfüllung mit Kohl, Shiitake und Ingwer.
In diesem Rezept zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du Nikuman ganz einfach selbst zubereiten kannst – mit Zutaten, die du auch in Deutschland gut bekommst. Für die Zubereitung brauchst du einen Dampfgarer oder einen einfachen Dämpfeinsatz – aber keine Sorge: Das Rezept ist so gestaltet, dass es auch für Einsteiger gut machbar ist. Und das Ergebnis lohnt sich doppelt. Wenn du einmal selbst Nikuman gemacht hast, willst du garantiert nie wieder darauf verzichten.

Was sind eigentlich Nikuman?
Nikuman (肉まん) – das bedeutet wörtlich übersetzt einfach „Fleisch-Brötchen“. Doch was so schlicht klingt, ist in Japan ein echtes Soulfood: gedämpfte Hefebrötchen, gefüllt mit einer saftigen Mischung aus Hackfleisch, Kohl, Pilzen, Ingwer und Sojasauce. Außen fluffig, innen würzig – und am besten noch warm und dampfend serviert.
Ursprünglich stammt die Idee für gedämpfte Teigbällchen mit Füllung aus China, wo sie als Baozi bekannt sind. Über den Handel und kulturellen Austausch fanden sie schließlich ihren Weg nach Japan – und wurden dort schnell zum beliebten Snack. Heute gehören sie vor allem im Herbst und Winter zum festen Streetfood-Repertoire – kein Wunder, dass sie in jedem Konbini (japanischen Supermarkt) direkt neben dem Eingang dampfend auf dich warten.
Ob als schneller Snack für unterwegs, als Teil eines gemütlichen Abendessens oder – wie bei uns zu Hause – als kleines Wochenend-Highlight: Nikuman sind ein Gericht, das verbindet. Zwischen fluffigem Hefeteig und herzhaftem Dampf verbirgt sich ein Hauch Nostalgie, ein bisschen Japan und ganz viel Genuss.
Schon gewusst?
Nikuman werden in Japan je nach Region auch Chukaman oder Butaman genannt. Chukaman (中華まん) ist der Sammelbegriff für gedämpfte Teigtaschen mit chinesischem Ursprung – angelehnt an die traditionellen Manju aus China. Butaman (豚まん) bezeichnet speziell Varianten mit Schweinefleischfüllung und ist besonders in der Kansai-Region rund um Osaka beliebt!
Nikuman selber machen: So geht’s
Nikuman zu Hause zuzubereiten ist einfacher, als man denkt – und mit dem richtigen Rezept gelingen sie garantiert. Alles, was du brauchst, ist ein wenig Geduld, ein Dämpfeinsatz oder Bambusdämpfer und Lust auf japanisches Comfort Food.
Die wichtigsten Zutaten für japanische Fleischbrötchen:
- Hefeteig: Aus Weizenmehl, Trockenhefe, etwas Zucker, Backpulver und lauwarmem Wasser entsteht ein weicher, fluffiger Teig. Ein Schuss Sesamöl bringt zusätzliches Aroma.
- Fleischfüllung: Traditionell wird Nikuman mit einer Mischung aus Schweine- oder gemischtem Hack, Kohl, Frühlingszwiebeln, Shiitake-Pilzen, Ingwer und asiatischen Würzsoßen gefüllt.
- Gewürze: Sojasauce, Austernsauce, Sesamöl und eine Prise Shichimi Togarashi geben der Füllung Tiefe und eine angenehm würzige Note.
- Zum Dämpfen: Am besten eignet sich ein klassischer Dämpfeinsatz oder Bambuskorb – damit werden die Brötchen gleichmäßig gegart und bleiben schön saftig.
So funktioniert’s: Zuerst wird der Hefeteig angerührt und darf dann gemütlich ruhen. In der Zwischenzeit bereitest du die Füllung vor – sie wird fein gehackt, gut vermengt und in acht Portionen aufgeteilt. Jetzt geht’s ans Formen: Die Teigkugeln werden zu kleinen Kreisen ausgerollt, mit der Fleischfüllung belegt und mit leichtem Druck zu hübschen Päckchen gefaltet.
Ein wenig Geduld braucht es noch bei der zweiten Gehzeit – die gefüllten Brötchen ruhen abgedeckt und dürfen nochmal schön aufgehen. Danach wandern sie für etwa 15 Minuten in den Dämpfer, bis sie duften, glänzen und genau die richtige Konsistenz haben: weich, elastisch und einfach unwiderstehlich.
Tipp:
Nikuman schmecken am besten ganz frisch aus dem Dampfgarer – aber sie lassen sich auch wunderbar einfrieren. Einfach nach dem Dämpfen abkühlen lassen, luftdicht verpacken und bei Bedarf kurz aufdämpfen.
Was passt gut zu Nikuman?
Frisch gedämpft und noch leicht dampfend aus dem Bambuskorb – Nikuman sind für sich allein schon ein echtes Highlight. Aber mit ein paar kleinen Beilagen wird daraus schnell ein japanisch inspiriertes Wohlfühlmenü.
Ein knackiger Gurkensalat mit Reisessig-Dressing bringt Frische und Leichtigkeit zum herzhaften Brötchen, während eine wärmende Miso Suppe den Umami-Geschmack wunderbar ergänzt. Wenn du magst, servierst du dazu noch ein paar Tsukemono – eingelegte Gemüsestreifen wie Karotten oder Daikon bringen einen säuerlich-fruchtigen Akzent, der perfekt zu den weichen Nikuman passt.
Und wer es ganz klassisch mag, reicht einfach etwas Sojasauce oder Karashi Senf zum Dippen dazu – scharf, intensiv und die perfekte Ergänzung zum milden Teig.
Hast du Nikuman schon mal selbst gemacht? Ich bin gespannt auf deine Variante – erzähl mir gerne in den Kommentaren, wie du deine Füllung kombinierst! Viel Freude beim Ausprobieren und いただきます Itadakimasu!

Nikuman
für 8 Stück | 60 Minuten | 198 kcal
Warmer, weicher Teig, eine herzhafte Füllung und der Duft von frisch gedämpften Teigtaschen – Nikuman sind echtes Soulfood. Die japanischen Dampfnudeln mit würziger Fleisch-Gemüse-Füllung gelingen dir mit diesem Rezept ganz einfach zu Hause. Außen fluffig, innen saftig – perfekt für unterwegs und garantiert ein Genuss!
Zutaten (8 Portionen)
Für den Teig:
250 g Weizenmehl
25 g Zucker
1 TL Backpulver
1 TL Trockenhefe
1/2 TL Prisen Salz
1 EL Sesamöl (im Shop ansehen)*
130 ml lauwarmes Wasser (ggf. mit Shiitake-Einweichwasser ergänzen)
Für die Füllung:
150 g gemischtes Hackfleisch
100 g Weißkohl oder Chinakohl
1 Frühlingszwiebel
1 EL frisch geriebener Ingwer
2 Shiitake Pilze (getrocknet, vorher einweichen!) (im Shop ansehen)*
1 EL Sojasauce (im Shop ansehen)*
1 EL Austernsauce
1 EL Kartoffelstärke (im Shop ansehen)*
1 TL Zucker
1 EL Sesamöl
1/2 TL Salz
etwas Shichimi Togarashi (im Shop ansehen)*
etwas Pfeffer
Zum Servieren:
1 TL Karashi Senf (hier erhältlich)*
2 EL Sojasauce
Nützliche Hilfmittel:
8 kleine Quadrate Backpapier (zugeschnitten auf ca. 5 x 5 cm)
Dämpfeinsatz (im Shop ansehen) oder Bambusdämpfer (auf Amazon* kaufen)
Santoku Messer (im Shop ansehen)
Yukihira Topf (im Shop ansehen)
Zubereitung (60 Minuten)
1. Schritt
Die 2 getrockneten Shiitake Pilze mindestens 1 Stunde (besser über Nacht) in warmem Wasser einweichen. Anschließend gut ausdrücken, die Stiele entfernen und fein hacken. Das Einweichwasser aufheben – es kann später für den Teig verwendet werden.
Am Tag der Zubereitung die Zutaten für deine selbstgemachten Nikuman prüfen.
2. Schritt
In einer Schüssel 250 g Mehl, 1 TL Backpulver, 1 TL Trockenhefe, 25 g Zucker und ½ TL Salz gut vermischen.
Dann 1 EL Sesamöl und 130 ml lauwarmes Wasser (ggf. ergänzt mit dem Shiitake Einweichwasser) hinzugeben.
3. Schritt
Alles zu einem glatten, geschmeidigen Teig verkneten – etwa 8 – 10 Minuten per Hand oder in der Küchenmaschine. Den Teig abgedeckt an einem warmen Ort 30 – 60 Minuten ruhen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat.
4. Schritt
Den gegangenen Teig auf eine leicht bemehlte Fläche geben, zu einer Rolle formen und in 8 gleich große Stücke teilen. Jedes Stück zu einer Kugel formen und weitere 10 Minuten ruhen lassen.
5. Schritt
Für die Füllung: Den 100 g Kohl für 1 Minute blanchieren oder dämpfen, dann gut ausdrücken und fein hacken. Die Frühlingszwiebeln und 1 EL Ingwer ebenfalls fein schneiden.
6. Schritt
In einer Schüssel 150 g Hackfleisch, ½ TL Salz, etwas Pfeffer, 1 TL Zucker, 1 EL Sojasauce, 1 EL Austernsauce, 1 EL Sesamöl, 1 EL Kartoffelstärke und nach Wunsch etwas Shichimi Togarashi vermengen.
Anschließend Kohl, Frühlingszwiebeln, Shiitake und Ingwer unterheben. Alles gut durchmischen.
7. Schritt
Die Masse in 8 Portionen aufteilen.
8. Schritt
Je eine Teigkugel zu ca. 10 cm großen Kreisen ausrollen. Jeweils eine Portion der Füllung mittig auf den Teig setzen.
9. Schritt
Den Rand leicht ausdünnen, rundum in Falten legen und zur Mitte hin gut verschließen, dann eindrehen und die Spitze gut aneinanderdrücken. Dann bleibt alles im Nikuman eingeschlossen.
10. Schritt
Für alle Teiglinge wiederholen. Die fertigen Nikuman mit der Verschlussseite nach oben auf Backpapierquadrate (ca. 5×5 cm) setzen.
Die geformten Nikuman abgedeckt bei Raumtemperatur 15–20 Minuten ruhen lassen, bis sie sichtbar aufgegangen sind.
11. Schritt
Einen Dämpfeinsatz mit Wasser vorbereiten, zum Kochen bringen und die Hitze auf mittlere Stufe reduzieren. Die Nikuman samt Backpapier in den Dämpfer setzen.
15 Minuten dämpfen, danach bei geschlossenem Deckel weitere 2 Minuten ruhen lassen, bevor du den Deckel hebst – so bleiben sie schön fluffig.
Tipp: Ich habe einen Bambusdämpfer benutzt. Falls du eine Option mit Topf verwendest, dann den Topfdeckel mit einem sauberen Tuch einwickeln, um Tropfwasser zu vermeiden!
12. Schritt
Die Nikuman schmecken frisch am besten, lassen sich aber auch wunderbar kühlen oder einfrieren. Zum Aufwärmen einfach erneut kurz dämpfen.
Serviere sie klassisch mit Karashi-Senf und etwas Sojasauce – Itadakimasu!
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