Botamochi im Frühling und Ohagi im Herbst: Diese süßen Reisbällchen, die aus japanischem Klebreis und roter Bohnenpaste hergestellt werden, werden am liebsten in drei Sorten serviert. Sowohl mit einem Topping aus schwarzem Sesam und geröstetem Sojamehl als auch in einer Inside-Out-Variante, bei der sich die rote Bohnenpaste außen befindet. Absolut köstlich!
In Japan zu leben, bedeutet auch, das ganze Jahr hinweg ganz verschiedene kulturelle, saisonale und religiöse Feste zu feiern. Das Besondere ist, das jedes Fest auch mit ganz bestimmten kulinarischen Köstlichkeiten zelebriert wird. Ohagi oder Botamochi sind solche feierlichen Genussmomente!
Diese feinen, süßen Klebreiskuchen werden jedes Jahr zur Tagundnachtgleiche jeweils im März und im September zubereitet. Beide Varianten sind süße Reisbällchen, die mit roter Bohnenpaste gefüllt oder umhüllt sind. In Herbst werden sie Ohagi genannt, genauso wie die herrliche Herbstblume Buschklee (Hagi im Japanischen), und im Frühling nennt man sie Botamochi entsprechend der schönen Pfingstrosen (also Botan), die dann überall blühen.
Ganz ehrlich, mir fällt es sehr schwer, diese grazilen Mochi genauso perfekt zuzubereiten wie es geübte Profis in Japan können… In Japan sehen Ohagi absolut identisch zueinander aus, sind wunderbar oval und der Klebreis befindet sich genau im Zentrum, wenn man die Klebreisbällchen anschneidet. Naja, vielleicht bin ich zu ungeduldig, vielleicht nicht sorgfältig genug. Geht es dir auch manchmal so?
Auf jeden Fall konnte mich kein Rezept wirklich überzeugen, obwohl ich unzählige Tipps und Anleitungen ausprobiert habe. Schlussendlich habe ich die besten Anweisungen zusammengetragen und lange an einem passenden Rezept gearbeitet, dass dir ganz leicht mit möglichst wenigen Handgriffen zeigt, wie du diese japanische Köstlichkeit nach japanischem Vorbild zubereiten kannst.
Mein Ziel ist es, dass deine Botamochi gleich beim ersten Versuch gelingen! 😊 Legen wir also los!
Diese süßen Reisbällchen werden in der Basisvariante aus Klebreis und roter Bohnenpaste hergestellt. Der Reis wird zu kleinen Kugeln geformt und außen mit einer süßen, roten Bohnenpaste umhüllt.
Zwei weitere Variationen bestehen darin, dass die Bohnenpaste von Klebreis umhüllt wird und zusätzlich ein Mantel aus gesüßtem Sojabohnenmehl oder gesüßtem gemahlenem schwarzem Sesam jedes Reisbällchen umschließt.
Alles, was du für dieses Rezept benötigst, sind:
- Mochigome – süßer, glutinous Klebreis
- Tsubu-an – süße, rote Bohnenpaste (zum Rezept)
- Kinako – geröstetes Sojabohnenmehl
- schwarze Sesamsaat (im Shop ansehen)
- Zucker
Du fragst dich vielleicht gerade, was genau süßer, glutinous Klebreis ist? Echter Klebreis oder süßer Reis wird in Japan als Mochigome oder Mochi-Reis bezeichnet und ist eine ganz besondere Reissorte. Die Körner von süßem Klebreis sind schneeweiß, kürzer und runder als andere Reissorten in Japan und werden ausschließlich zur Herstellung von Mochi (Reiskuchen) und anderen traditionellen Süßigkeiten wie Reiscrackern verwendet.
Aufgrund seiner tollen Eigenschaften wird Klebreis beim Kochen sehr klebrig und ordentlich zäh. Er hat auch einen süßen Geschmack, obwohl er ohne Zucker eingekocht wird! Das ist ideal für die Herstellung von japanischen Süßspeisen. Klebreis wird auch oft zu einem feinen Mehl gemahlen, um das süßes Klebreismehl (im Shop ansehen) herzustellen, was du für klassische Daifuku Mochi oder Dango benötigst.
Mein Tipp: Du möchtest noch mehr über verführerisch süße Mochi erfahren? Dann lass dich hier von der Welt der japanischen Reisküchlein verzaubern: → Mochi einfach selber machen: 7 Rezepte, die wirklich funktionieren!
Aber Achtung: Manch einer könnte auf die Idee kommen, dass man Klebreis durch normalen japanischen Rundkornreis ersetzen könnte. Falsch!! Dies sind zwei ganz verschiedene Reissorten mit unterschiedlichen Verwendungszwecken. Japanischer Rundkornreis (manchmal auch als „Sushi-Reis“ bezeichnet) ist der Reis, den du für die Zubereitung von Sushi, Onigiri oder anderen Reisbeilagen für japanische Gerichte benötigst. Richtiger japanischer Klebreis, also Mochigome, wird hauptsächlich zur Herstellung von Süßigkeiten und Snacks verwendet.
Auch würde ich nicht empfehlen, den japanischen Klebreis durch thailändischen oder chinesischen langkörnigen Klebreis zu ersetzen, da diese zu viel Stärke enthalten!
Psst: Obwohl japanischer Klebreis auch als glutinous betitelt wird, enthält Klebreis tatsächlich kein Gluten. Dieser Reis ist für eine glutenfreie Ernährung also unbedenklich.
Vor dem Kochen werden wir den süßen Reis waschen und für 30 Minuten in kaltem Wasser einweichen, um die klebrige Textur noch zu verstärken. Danach werden wir den Klebreis in einem Topf garkochen und anschließend mit einem geeigneten Hilfsmittel – entweder mit einem traditionellen Holzstampfer oder einfach mit einem flachen Glas – sorgfältig stampfen, sodass eine zusammenhängende Klebreismasse entsteht.
Tipp: Das Besondere von Ohagi (Botamochi) ist die spürbare Reistextur beim Essen. Im Gegensatz zu anderen Mochi Spezialitäten, bei denen feines Reismehl verwendet wird, wird der Reis nur teilweise zerstampft und sollte nicht vollständig zerdrückt werden.
Dann formen wir den gestampften Reis zu Bällchen und umhüllen ihn mit süßer, roter Bohnenpaste. Diese sämige Paste wird Anko oder auch nur An genannt und wird aus Adzukibohnen hergestellt. Sie ist die allererste Wahl, wenn es um die passende Ergänzung für traditionelle japanische Süßwaren und Gebäck geht. → Hier findest du mein leichtes Rezept für hausgemachte rote Bohnenpaste!
Für das Umhüllen mit Anko verwende ich etwas Frischhaltefolien. Das hilft ungemein beim Formen der leckeren Botamaochi, da es etwa schwierig ist, eine dünne Schicht rote Bohnenpaste um die Reisbällchen zu verteilen.
Tipp: Ich empfehle, sowohl den warmen Klebreis als auch die rote Bohnenpaste jeweils abzuwiegen und zu formen, bevor es an die finalen Schritte geht, damit man dann nur noch alles zusammenfügen muss!
Für die anderen beiden Varianten werden wir die Reisbällchen mit süßer roter Bohnenpaste füllen und entweder mit gesüßtem Sojabohnenmehl (Kinako) oder gesüßten gemahlenen schwarzen Sesamkörnern (im Shop ansehen) ummanteln.
Bitte nicht wundern, nach ein paar Minuten, nachdem du die Reisbällchen in schwarzem Sesam und Sojabohnenmehl gewälzt hast, zieht die Feuchtigkeit aus dem Reis in das Topping… Dadurch wird sich die Farbe etwas verändern. Daher ist es am besten, etwas vom Topping aufzubewahren und kurz vor dem Servieren noch einmal frisch darüber zu streuen.
Da die Küchlein aus Klebreis bestehen, sind sie nicht für die Aufbewahrung im Kühlschrank geeignet. Die kühle Temperatur macht die Reisbällchen nur hart und sie verlieren ihre weiche Textur. Daher am besten bei Raumtemperatur lagern, mit einem Küchentuch abdecken und so schnell wie möglich (idealweise innerhalb von 12 Stunden) genießen.
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Vorrätig
Ich wünsche mir, dass dir dieses Rezept für dreierlei Klebreisküchlein mit Mochigome richtig gut gefallen wird:
Botamochi & Ohagi
für 15 Stück | 60 Minuten | 298 kcal
Botamochi im Frühling und Ohagi im Herbst: Diese süßen Reisbällchen, die aus japanischem Klebreis und roter Bohnenpaste hergestellt werden, werden am liebsten in drei Sorten serviert. Sowohl mit einem Topping aus schwarzem Sesam und geröstetem Sojamehl als auch in einer Inside-Out-Variante, bei der sich die rote Bohnenpaste außen befindet. Absolut köstlich!
Zutaten (15 Stück = 4 Portionen)
250 g Mochigome
400 ml Wasser
400 g Tsubu-an – grobes Anko, rote Bohnenpaste selber machen (→ zum Rezept)
40 g Kinako (Sojabohnenmehl)
30 g schwarze Sesamsaat (im Shop ansehen)
20 g Zucker
Nützliche Hilfmittel:
Suribachi (im Shop ansehen)
Zubereitung (60 Minuten)
1. Schritt
Zutaten für die japanischen Botamochi bereitlegen. Das selbstgemachte Tsubu-an (hier zum Rezept für hausgemachtes Anko) sollte nun bereits fertig zubereitet und vollständig erkaltet sein!
2. Schritt
Als erstes kümmern wir uns um den japanischen Klebreis: Dazu den Mochigome Reis in einen Topf (oder eine große Schüssel) geben und mit reichlich kaltem Wasser auffüllen.
3. Schritt
Nun vorsichtig den Reis mit den Händen in kreisenden Bewegungen und mit leichter Reibung zwischen den Körnern waschen.
Das Wasser langsam fast vollständig abgießen (mithilfe eines Siebs) und den Reis im Topf im restlichen Wasser durchwaschen.
Jetzt wieder mit frischem kaltem Wasser auffüllen und vorsichtig kreisend waschen.
4. Schritt
Das Waschen und Abgießen der Reiskörner mindestens drei Mal wiederholen, bis das Wasser klar bleibt (du erkennst den Unterschied im Vorher- und Nachher-Vergleich).
Danach den Reis vollständig mit Wasser bedeckt für 30 Minuten ruhen lassen (dieser Schritt darf nicht übersprungen werden!).
5. Schritt
Nach der Ruhezeit das Wasser komplett (eventuell wieder durch das Sieb) abgießen.
Den Mochi-Reis im Topf mit 400 ml frischem Wasser aufgießen.
Jetzt den Topf, in dem sich der Reis und das Wasser befindet, auf den Herd stellen, den Deckel draufsetzen und bei mittlerer Hitze zum Kochen bringen.
Sobald der Reis aufgekocht ist, die Hitze auf kleinste Stufe stellen und mit geschlossenem Deckel 13 Minuten leicht köcheln lassen. Der Deckel sollte in dieser Zeit nicht geöffnet werden!
6. Schritt
Sobald der Reis fertiggekocht ist, die Hitze komplett abstellen und den Topf vom Herd ziehen. Den gekochten Reis mit einem Holzmörser zerstampfen (du kannst auch ein Schraubglas oder ähnliches mit flachem Boden verwenden), sodass die Reiskörner richtig gut miteinander verkleben.
7. Schritt
Nun den Reis portionieren: Dazu 5 x 20 g (etwa 1 EL) zerstampfen Reis abwiegen und noch einmal 10 x 40 g abwiegen. Jeweils zwischen zwei großen Löffeln zu insgesamt 15 (5 kleine und 10 große) Kugeln formen. Alle Kügelchen auf einen Teller legen und bis zur Verwendung beiseitestellen.
Tipp: Die Kugeln müssen nicht perfekt sein, es geht vielmehr um die richtige Portionierung!
8. Schritt
Wenden wir uns dem Tsubu-an zu: Hier benötigen wir 5 x 40 g sowie 10 x 20 g rote Bohnenpaste. Auch diese zwischen Löffeln zu Kugeln formen und bereitstellen.
9. Schritt
Jetzt die Toppings vorbereiten: Dazu den schwarzen Sesam in einen Mörser füllen und grob zerkleinern. Zusammen mit der Hälfte des Zuckers und in einer Schüssel vermischen.
10. Schritt
Das Kinako Sojabohnenmehl durch ein Sieb in eine weitere Schüssel füllen und mit dem restlichen Zucker vermischen.
11. Schritt
Also, als nächstes formen wir die Mochi in drei Varianten: Für die erste Variante etwas Frischhaltefolie in die flache Hand legen, dann eine der großen Tsubu-an (40 g Anko) Kugeln darin platzieren und mit dem Löffel platt und kreisrund drücken. Nun eine kleine Reiskugel (20 g Mochigome) in die Mitte legen und mit dem Tsubu-an mithilfe der Folie ringsherum einhüllen.
12. Schritt
Die Folie zusammenziehen und mit ihr allesschön rund formen, dann vorsichtig lösen und Mochi auf einem Teller anrichten. 4 weitere Botamochi (Reis außen, Anko innen) auf diese Weise zubereiten.
13. Schritt
Für die zweite Variante die Hände unter fließendem Wasser befeuchten, dann eine große Reiskugel (40 g Mochigome) plattdrücken. Eine kleine Tsubu-an Kugel (20 g Anko) in die Mitte setzte und mit Reis vollständig umschließen. 9 weitere Kugeln nach dieser Weise formen.
14. Schritt
Dann diese 10 Kugeln (Reis außen, Anko innen) jeweils 5 Stück in Sesam-Zucker wenden und 5 Stück in Kinako-Zucker wälzen. Den Reis damit sorgfältig ummanteln.
15. Schritt
Alle Mochi auf eine Servierplatte legen. Am besten direkt verzehren. Fertig – Itadakimasu!
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Hast du das Rezept ausprobiert? Lass es mich in den Kommentaren wissen, ich bin schon ganz gespannt, von dir zu hören.