Wenn ich an Tempura denke, habe ich sofort dieses saku saku im Ohr… Das feine Knuspern, das nur ein richtig guter Tempura Teig hinbekommt. In Japan habe ich Tempura als etwas ganz Alltägliches kennengelernt und gleichzeitig als kleine Feier des Moments: ein Stück Kürbis, eine Garnele, ein Blatt Shiso, hauchdünn umhüllt, goldgelb ausgebacken, sofort serviert. Genau das mag ich: Tempura ist schlicht und edel zugleich, schnell gemacht und doch voller Achtsamkeit.
Und keine Sorge: Für gutes Tempura brauchst du keine Profiküche. Entscheidend ist die Leichtigkeit des Teigs und der Kontrast zwischen eiskalt und heiß. Mit ein paar Handgriffen wird aus einfachen Zutaten eine knusprige Hülle, die Gemüse, Fisch oder Garnelen nicht übertönt, sondern hervorhebt. Dazu eine milde Tentsuyu, etwas frisch geriebener Rettich, mehr braucht es oft nicht.
In diesem Rezept schauen wir uns zuerst an, was Tempura ausmacht, woher die Technik kommt und wie du Tempura am besten genießt: von kleinen Häppchen zum Aperitif bis zur Schüssel Udon mit krossen Toppings. Ganz am Ende findest du dann mein Grundrezept für den Tempura Teig, so wie ich ihn zu Hause rühre: leicht, luftig und genau so knusprig, wie du es dir wünschst.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist Tempura?
- Ein Blick in die Geschichte
- Tempura genießen: Saucen, Beilagen & mehr
- Zutaten im Überblick
- Rezept: Tempura Teig Grundrezept
Was ist Tempura?
Wenn du Tempura zum ersten Mal probierst, wirst du merken: Es ist keine gewöhnliche Frittüre. Statt eines schweren, dicken Mantels erwartet dich eine knusprig-leichte Hülle, die Gemüse, Fisch oder Garnelen zart umschließt und ihren Eigengeschmack unterstreicht. Genau darin liegt die Kunst: ein Teig, der fast schwerelos wirkt, und eine Zubereitung, die auf den Punkt geschieht.
Am besten lässt sich Tempura beschreiben als frische Zutaten, die in einem luftigen Teig aus Weizen- oder Reismehl, etwas Stärke, Salz und Wasser in heißem Öl ausgebacken werden. Beliebt sind Garnelen, Fischfilets, Süßkartoffeln, Aubergine oder Kürbis, doch im Grunde kannst du fast jedes Gemüse verwenden. Vergleichbar ist es mit dem Frittieren, aber das Ergebnis ist feiner, zarter und weniger ölig.
In Japan findest du Tempura überall: als knusprige Beilage auf einer Schüssel Reis (Tendon), zusammen mit einer leichten Miso Suppe, oder als Hauptgang mit einer Prise Salz und einer klassischen Tentsuyu Sauce. Diese Sauce wird aus Dashi Brühe, Mirin und Sojasauce gekocht und gerne mit frisch geriebenem Rettich serviert. Daneben gibt es zahlreiche Variationen: Ponzu, Wasabi, Karashi oder auch ein einfaches Matcha Salz.
Ob im Familienrestaurant, im Supermarkt oder in edlen Tempura-ya, wo du dem Koch direkt bei der Arbeit zusiehst, Tempura ist ein fester Bestandteil der japanischen Esskultur. Und das Beste: Auch ohne Flug nach Tokio kannst du dir dieses Knuspererlebnis ganz leicht in die eigene Küche holen.
Tipps für perfektes Tempura
Das Geheimnis von richtig gutem Tempura liegt in den kleinen Details. Achte darauf, dass dein Teig eiskalt bleibt, am besten mischst du ihn kurz vor dem Frittieren und rührst nur grob, kleine Klümpchen sind völlig in Ordnung. Das Öl sollte schön heiß sein, etwa 170-180 °C, damit die Stücke sofort aufgehen und nicht vollsaugen. Frittiere lieber in kleinen Portionen, sonst kühlt das Öl zu schnell ab. Und serviere die knusprigen Stücke sofort. Tempura will frisch gegessen werden, solange es noch „saku saku“ klingt.
Ein Blick in die Geschichte
Tempura wirkt heute so typisch japanisch, dass man kaum glauben mag, wie international seine Wurzeln sind. Im 16. Jahrhundert brachten portugiesische Missionare und Händler die Idee des Frittierens mit Teig nach Japan. Der Name Tempura leitet sich vermutlich vom lateinischen tempora ab, den kirchlichen Fastenzeiten, in denen in Europa traditionell kein Fleisch, dafür aber Fisch und Gemüse gegessen wurde.
In der Edo Zeit (1603-1868) entwickelte sich daraus ein ganz eigener Stil. Tempura war damals echtes Streetfood: kleine Stände am Straßenrand boten frische Häppchen an, die man direkt vor Ort genießen konnte. Beliebt waren Garnelen, kleine Fische oder saisonales Gemüse, immer frisch frittiert und sofort serviert. Schon damals schätzte man die Leichtigkeit des Teigs und die schnelle Zubereitung.
Heute findest du Tempura auf allen Ebenen der japanischen Esskultur. Es gibt einfache Supermarkt-Varianten für wenige Yen, aber auch edle Restaurants, sogenannte Tempura-ya, in denen der Koch jedes Stück direkt vor den Augen der Gäste zubereitet. In solchen Häusern wird Tempura fast wie eine Kunstform behandelt: Jedes Stück kommt frisch und einzeln auf den Teller, damit der Gast den perfekten Moment der Knusprigkeit erlebt.
So ist aus einem portugiesischen Fastensnack ein Klassiker geworden, der tief in der japanischen Küche verwurzelt ist.
Beliebte Tempura Varianten
Der Klassiker schlechthin ist Ebi Tempura, bei dem Garnelen mit ihrem typischen Schwung frittiert werden. Aber auch Gemüse wie Kürbis, Süßkartoffel oder Aubergine passt wunderbar in den leichten Teig. Wer Lust auf Abwechslung hat, probiert moderne Varianten: Tempura Sushi, bei dem knusprige Garnelen in eine Rolle wandern, oder sogar süße Experimente wie Tempura Eis. Tempura ist erstaunlich vielseitig und gerade das macht den Reiz aus.
Tempura selber machen: So geht’s
Der Teig für Tempura ist überraschend simpel, aber ein kleines bisschen Präzision macht ihn perfekt. Du brauchst:
- Mehl
- Katakuriko (Kartoffelstärke)
- Backpulver
- Salz
Das Ganze rührst du mit 360 ml eiskaltem Wasser an. Am besten gibst du gleich zehn Eiswürfel dazu, damit der Teig wirklich kalt bleibt. Je kühler er ist, desto knuspriger wird später die Hülle. Kleine Klümpchen darfst du dabei getrost lassen, sie machen das Ergebnis sogar noch luftiger.
Für das, was in den Teig kommt, hast du freie Wahl: Beliebt sind Garnelen oder zarte Fischstücke, aber auch Gemüse wie Kürbis, Süßkartoffel, Aubergine, grüne Paprika oder grüne Bohnen passen hervorragend. Schneide alles in mundgerechte Stücke, dann lässt es sich gut frittieren und später bequem essen.
Wenn du es dir leichter machen möchtest, gibt es auch fertige Tempura Mehlmischungen. Sie enthalten bereits Stärke und Backtriebmittel – praktisch, wenn es schnell gehen soll.
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Vorrätig
Für die Dips und Saucen reichen ein paar japanische Basics: Sojasauce, Mirin, Dashi oder Reisessig. Damit hast du schon alles beisammen, um Tempura authentisch zu genießen.
Glutenfreier Tempurateig
Der Frittierteig für Tempura besteht wie oben beschrieben generell aus Weizenmehl, jedoch gibt es auch für Glutenunverträglichkeit eine tolle Alternative: Reismehl!
Um einen glutenfreien Tempurateig zu machen: Schlage in eine Schüssel ein großes Ei und gebe 150 ml kaltes Wasser hinzu. Verrühre beides mit einem Schneebesen gründlich. Füge anschließend 80 g Reismehl hinzu und verrühre das Mehl mit der Ei-Wasser-Mischung, bis keine Klumpen mehr zu erkennen sind. Bis zum Frittieren stellst du den fertigen Teig am besten in den Kühlschrank.
Tipp: Der glutenfreie Teig wird etwas dünner als ein Weizenmehlteig und ist beim Essen weniger knusprig, da das Reismehl dazu tendiert, auf den Schüsselboden zu sinken. Daher solltest du den Teig beim Panieren zwischendurch gut umrühren!
Nachdem du nun weißt, was Tempura so besonders macht, wie es in Japan gegessen wird und welche Zutaten du dafür brauchst, wird es Zeit, selbst den Kochlöffel zu schwingen. Das Schöne ist: Der Teig ist wirklich unkompliziert und in wenigen Minuten angerührt. Wichtig ist nur, dass du ihn eiskalt hältst und die Stücke direkt nach dem Frittieren genießt.
Hast du schon einmal Tempura selbst gemacht? Vielleicht sogar mit deiner ganz eigenen Auswahl an Zutaten – ein paar Garnelen, knuspriger Kürbis oder etwas ganz Ausgefallenes wie Shiso Blätter? Erzähl mir gern in den Kommentaren, welche Variante bei dir am liebsten auf den Teller kommt. Ich wünsche dir viel Freude beim Ausprobieren und sage schon jetzt: いただきます Itadakimasu!
Tempura Teig
für 2 Portionen | 30 Minuten | 1260 kcal
🖨️ PDF drucken 📌 Pin merkenKnusprig, leicht und überraschend einfach: Mit diesem Tempura Teig zauberst du dir echtes Japan Feeling nach Hause. Ob Garnelen, Kürbis oder Aubergine, der luftige Mantel lässt jedes Stück im heißen Öl goldgelb aufblühen. Perfekt für alle, die Tempura so lieben wie in Japan.
Zutaten (2 Portionen)
Für den Tempurateig:
160 g Mehl (zum Beispiel Weizen)
30 g Katakuriko (Kartoffelstärke) (im Shop ansehen)*
10 g Backpulver
½ TL Salz
360 ml Wasser (mit 10 Eiswürfeln)
Zutaten zum Frittieren (ca. 350 g pro Person):
Gemüse (z.B. Süßkartoffeln, grüne Bohnen, Pilze, Kürbis oder Aubergine)
Fisch (z.B. frischer Lachs)
Meeresfrüchte (z.B. frische oder küchenfertige Garnelen)
Sushi (z.B. Maki Sushi)
Hähnchenfleisch (am besten Brustfilet oder Schenkel, vorher in 2 EL Sojasauce, eine fein gehackte Knoblauchzehe und 40 g Ingwer marinieren)
Früchte (z.B. Ananas oder Banane, dann zum Teig ½ EL Zucker auf 100 g Mehl hinzufügen)
Zum Frittieren:
100 ml Sesamöl (im Shop ansehen)*
400 ml Öl (z.B. Rapsöl)
Beilagen & Dips:
Tsuyu (im Shop ansehen)*
Karashi Senf (Senf hier erhältlich)*
Gelber Rettich (im Shop ansehen)*
2 Portionen Reis (im Shop ansehen)* (zum Rezept im Reiskocher oder im Topf)
2 Portionen Miso Suppe (zum Rezept)
Nützliche Hilfmittel:
Santoku Messer (im Shop ansehen)
Yukihira Topf (im Shop ansehen)
2in1 Strainer & Skimmer (im Shop ansehen)
Zubereitung (30 Minuten)
1. Schritt
Wasche, trockne und schneide dein Gemüse in mundgerechte Stücke. Süßkartoffel, Kürbis und Aubergine sollten dünn geschnitten sein (ca. 5 mm). Grüne Bohnen einfach von den Enden befreien, Pilze kannst du halbieren oder vierteln. Den Fisch in ca. 2 cm breite Stücke schneiden, Garnelen vorbereiten und bei Bedarf leicht einschneiden, damit der Teig besser haftet. Hähnchen vorher marinieren, Früchte schälen und klein schneiden.
2. Schritt
Kurz vor dem Frittieren mischst du Mehl, Kartoffelstärke, Backpulver und Salz in einer Schüssel. Gib das eiskalte Wasser mit den Eiswürfeln dazu und rühre nur grob mit dem Schneebesen – 10-15 Sekunden reichen völlig. Kleine Klümpchen sind nicht schlimm, der Teig soll luftig bleiben.
3. Schritt
Erhitze das Öl in einem Topf (Verhältnis 1:4 Sesamöl zu Rapsöl) auf 170-180 °C. Tauche die Zutaten einzeln in den Teig und lass sie vorsichtig ins heiße Öl gleiten. Bitte nicht hineinfallen lassen, sonst spritzt es. Frittiere immer nur kleine Mengen, damit das Öl heiß bleibt. Nach 2-3 Minuten sollten die Stücke goldgelb und knusprig sein.
4. Schritt
Heb die fertigen Tempura vorsichtig mit Stäbchen oder einer Schaumkelle heraus und lass sie auf Küchenpapier kurz abtropfen.
Am besten genießt du Tempura sofort. Serviere dazu Tentsuyu-Sauce in kleinen Schälchen und reiche Reis und Miso-Suppe als Beilage. Fertig – Itadakimasu!
Was gut zu Tempura passt? Hier findest du leckere Beilagen und andere Rezeptideen aus Japan:
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Hast du das Rezept schon ausprobiert? Lasst es mich in den Kommentaren wissen, ich bin schon ganz gespannt, von euch zu hören.
Funktioniert leider vorne und hinten nicht. Haben es heute nach Rezept versucht, der Teig hat kein bißchen am Gemüse gehaftet und ist als brauner Matsch auf den Boden des Topfs gesunken. Schade.
Lieber Sascha,
danke für deine Nachricht. Ich finde es sehr schade, dass das Rezept bei dir nicht funktioniert hat. Eine Ursachensuche ist aus der Ferne immer recht schwierig, aber aus dem Geschriebenen schließe ich, dass das Frittiertöl wahrscheinlich nicht heiß genug war. Es ist unbedingt eine Temperatur von 160-180°C nötig, damit die Panade zügig frittiert und schön knsuprig wird. Als gute Hilfe kann ich dabei ein Küchenthermometer empfehlen, wie zum Beispiel dieses Haushaltsthermometer auf Amazon. Ich hoffe, du probierst das Gericht trotzdem wieder aus, da Tempura einfach superlecker sind!
Viele Grüße
Elisa
moin
ich habe heute den glutenfreien teig probiert. es war bislang der beste den ich probiert hatte und das waren bestimmt schon 6. beim 2ten teig habe ich noch 40g speisestärke mit dazu gegeben, da war der teig noch knuspriger und selbst als das huhn in der souce lag nicht so aufgeweicht. von mir daumen hoch.
Hallo,
vielen Dank für deine Nachricht und dein Lob! Ich freue riesig, dass dir mein Rezept für den glutenfreien Tempurateig so gut geschmeckt hat 🙂
Ganz liebe Grüße
Elisa
Egal was man mit Tempura Bestellt ist so mega Lecker, Ich weiß noch als ich das erste mal beim einem Sushi Koch zu Essen war da machte er Hänchen und Garnelen Tempura mit süßer Chilli Souce, und ich habe mich sofort darin verliebt .
Ich finde es Klasse das du zeigst wie man verschiedene Tempura Versionen Zubereiten kann .
Auch deine Bilder Darstellung ist echt Klasse !
Fazit : Ein echt Super Leckerer Beitrag
Liebe Grüße : Food Blog 2017