Ozoni ist eine köstliche und herzhafte Mochi-Suppe, die traditionell zum japanischen Neujahrsfest serviert wird. Doch auch außerhalb der Festzeit ist sie eine wahre Gaumenfreude! Die leichte Suppe auf Dashi-Basis enthält zartes Hühnchen und saisonales Gemüse, die perfekt miteinander harmonieren und für ein wohltuendes Geschmackserlebnis sorgen. Mit ihren zarten Aromen ergänzt diese Suppe jedes festliche Menü auf wunderbare Weise.
Mit Akemashite omedetō gozaimasu wird das neue Jahr auf Japanisch begrüßt! Oshogatsu, also das japanische Neujahrsfest, ist eines der wichtigsten Feierlichkeiten in Japan und wird ganz anders als bei uns in Europa gefeiert. Was in Deutschland mit großem Feuerwerk und einem beschwipsten Prost Neujahr! als Jahresbeginn zelebriert wird, ist nach Weihnachten wohl eher auf dem zweiten oder dritten Rang europäischer Familienfeste.
Ganz im Gegensatz zu Japan: Dort ist Silvester der Auftakt der eigentlichen Neujahrsfeierlichkeiten. Das neue Jahr beginnt in Japan nicht mit einem spektakulären Feuerwerk, sondern mit dem Klang buddhistischer Tempelglocken. 108 Mal wird die große Glocke jeden Tempels geschlagen, wobei mit jedem Klang eine der 108 weltlichen Sünden die Erde verlässt und alle Menschen das neue Jahr mit einer weißen Weste begrüßen können.
Das Neujahrsfest besitzt allerdings eher Ähnlichkeit mit dem uns bekannten Weihnachtsfest. Es ist das wichtigste Familienfest des Jahres, denn Kinder bekommen Geschenke und vor allem wird viel und wirklich ausgiebig gegessen und getrunken – was eher ungewöhnlich in der japanischen Ernährung ist.
Wusstest du, dass das Essen für den Neujahrstag bereits vor dem Jahreswechsel zubereitet wird, damit am ersten Tagen des neuen Jahres in Japan niemand kochen muss!
Teil der klassischen Neujahrsbräuche ist das Zubereitung verschiedener Delikatessen, die allesamt mit besonderer Bedeutung daherkommen. Diese Spezialitäten werden als Osechi Ryori bezeichnet und sind das Symbol für Hoffnung, Glück und Reichtum im neuen Jahr. Zum Beispiel wird ein üppig gefülltes Bento gereicht, wobei eine in Salz gebratene Seebrasse für Glück steht, Heringsrogen sorgen wiederum für gesunden Nachwuchs und schwarze Sojabohnen bringen Gesundheit.
Ein fester Bestandteil dieser kulinarischen Rituale ist das Servieren einer selbstgekochten Ozoni mit gebackenen Mochi Reiskuchen am Morgen des ersten Tages des neuen Jahres. Denn der Genuss von Mochi zum neuen Jahr steht durch die Zähigkeit der Reiskuchen für Langlebigkeit, Ausdauerkraft und Gesundheit!
Du möchtest noch mehr über japanische Mochi erfahren? Dann lass dich hier von der Welt der japanischen Reisküchlein verzaubern: → Mochi einfach selber machen: 7 Rezepte, die wirklich funktionieren!
Grundlage für die Ozoni (oder auch nur Zoni genannt) ist eine leichte Dashi Brühe mit Kombu und Shiitake. In Japan wird Dashi auch gerne mit Katsuobushi statt Shiitake gekocht. Ich nutze für meine Ozoni allerdings lieber getrocknete Shiitake Pilze, da ich diese auch direkt als Beilage zur Suppe weiterverarbeiten kann und so weniger Abfall entsteht.
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In Japan sind zwei verschiedene Versionen der festlichen Neujahrssuppe bekannt: Bei der Ozoni nach Kanto-Art, die im östlichen Japan zubereitet wird, wird saisonales Gemüse – wie Möhren, Rettich und Taro (Satoimo) – sowie Hühnchen in einer selbstgemachten Dashi Brühe gegart und anschließend mit einem Schuss Sojasauce (im Shop ansehen) abgeschmeckt. Die Ozoni nach Kansai Version (Gebiet rund um Osaka und Kyoto) wird statt der Sojasauce mit Miso Paste abgerundet, wodurch eine trübe und erdigere Suppe zubereitet wird.
Außerdem wird in der Kanto Region ein rechteckiges Kirimochi zur Suppe gereicht, was für mich das absolute Highlight bei diesem Rezept ist. Kirimochi sind getrocknete Mochiblöcke aus gestampften Klebreis. Werden Kirimochi – wie hier für Ozoni nach Kanto-Art – im Ofen gegrillt, wird das Innere ganz weich und die Außerseite wird knusprig. Lecker, lecker, lecker!
Kirimochi gehören ab sofort in deinen Küchenvorrat. In meinem Beitrag zu herzhaften Mochi Rezepte zeige ich dir noch mehr leckere Rezeptideen für Kirimochi!
Dafür werden die Kirimochi mit etwas Abstand zueinander auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilt und im Ofen bei 180°C (am besten mit Umluft plus Grillfunktion, wenn vorhanden) auf der mittleren Ebene für 15 bis 20 Minuten gebacken. Nicht wundern: Erstmal passiert lange Zeit nichts, dann blähen sich die Mochi auf und zum Schluss werden sie außen goldbraun.
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Kiri Mochi ist die wichtigste Zutat für herzhafte Mochi Rezepte. Sie werden gegrillt, gekocht oder gebraten und sind eins der vielseitigsten Lebensmittel der japanischen Küche.…
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Tipp: Kirimochi haben üblicherweise eine zarte Perforation. Damit kann jeder Kirimochi Reisblock mit einem großen scharfen Messer noch einmal halbiert oder geviertelt werden!
In Japan werden bei den Suppenzutaten selbstverständlich keine Kompromisse gemacht. Ganz wichtig sind frische Möhren, Rettich, Taro und Komatsuna. Taro wird in Japan als Satoimo bezeichnet und ist eine leicht süßlich schmeckende Wurzel, die sehr viel Ähnlichkeit mit Kartoffeln hat. Wenn du also keinen gut sortierten Asienladen bei dir hast, dann kannst du Taro auch gerne einfach mit einer festkochenden Kartoffel ersetzen – ich denke, es ist okay, wenn wir hier ein paar Kompromisse zulassen 😉 Außerdem habe ich Komatsuna, auch bekannt als japanischer Senfspinat, durch gewöhnlichen Babyspinat ersetzt!
Genauso verhält es sich beim Hühnchen. Üblicherweise wird für Ozoni etwas Hühnchenfleisch verwendet – wer lieber eine vegan-vegetarische Ozoni zubereiten möchte, kann hier stattdessen gerne zarten Seidentofu verwenden! Am besten wird der Tofu vorsichtig in Küchenpapier eingewickelt und so für circa 10 Minuten abgetropft, also einfach eingewickelt zur Seite legen. Danach den Tofu vorsichtig aus dem Küchenpapier wickeln und mit einem großen scharfen Messer in mundgerechte Stücke schneiden.
Diese japanische Neujahrssuppe ist mit allen Vorbereitungen in weniger als 45 Minuten fertig. Sie wird in kleine oder mittlere Schüsseln gefüllt und jeweils mit einem gebackenen Kirimochi serviert. Die Einlagen der herzhaften Ozoni Mochi Suppe werden übrigens mit Stäbchen gegessen, die Suppe wird direkt aus der Schüssel geschlürft.
Ozoni ist eine Suppe, die zu einem japanischen Menü dazu gereicht wird. Sie ist nicht dazu gedacht, nur von ihr satt zu werden! Daher empfehle ich, ein paar ordentliche Sattmacher zusätzlich dazu zureichen, zum Beispiel:
- Japanischer Klebreis
- Hiyayakko – Seidentofu in leichter Sauce
- Kakuni – geschmorter, japanischer Schweinebauch
- Tamagoyaki – gerolltes japanisches Omelett
- Tsukemono – eingelegter Daikon Rettich (Amasuzuke)
Schon gewusst? Zurück geht die Geschichte der Ozoni auf die Zeit der Samurai, denn auch sie wussten eine warme Suppe in kalten, schweren Zeiten sehr zu schätzen!
Ich freue mich sehr, mit euch dieses Rezept teilen zu dürfen. Hoffentlich könnt ihr euch an dieser wärmenden und ebenso ausgewogenen Suppe genauso erfreuen wie ich :). Viel Spaß und gutes Gelingen beim Kochen!
Ozoni – herzhafte Mochi Suppe
für 4 Portionen | 45 Minuten | 274 kcal
Ozoni ist eine herzhafte Mochi Suppe, die nicht nur zum japanischen Neujahrsfest wunderbar lecker schmeckt. Die leichte Suppe auf Dashi Basis mit zartem Hühnchen sowie saisonalem Gemüse ist ein wohltuender Seelenwärmer und ergänzt durch die zarten Aromen jedes festliche Menü in bester Weise!
Zutaten (4 Portionen)
4 Kirimochi – quadratische Mochi-Blöcke (im Shop ansehen)
100 g Hühnchen (z.B. Flügel, Schenkel oder auch Brust; vegetarische Alternative: zarter Seidentofu )
1 Kugelrettich (Mairübchen)
1 große Möhre (mit großem Durchmesser für Dekoration)
1 Taro (alternativ festkochende Kartoffel)
100 g Komatsuna (japanischer Senfspinat; alternativ Babyspinat)
Für die Brühe:
4 Streifen Kombu (Seetang) (jeweils 2 x 10 cm) (im Shop ansehen)
6 Shiitake (getrocknet) (im Shop ansehen)
1 l Wasser (frisches, kaltes Leitungswasser)
1 EL Sojasauce (im Shop ansehen)
Zubereitung (45 Minuten)
1. Schritt
Zutaten für die japanische Neujahrssuppe Ozoni bereitlegen. Außerdem den Backofen auf 180°C (idealweise Umluft plus Grillfunktion oder nur Oberhitze) vorheizen und ein Backblech mit Backpapier auslegen.
2. Schritt
Zu Beginn wird die Dashi Brühe zubereitet: Dazu in einen Topf das kalte Wasser füllen und die getrockneten Shiitake-Pilze sowie Kombu-Streifen hineingeben. Das Wasser langsam auf 60°C erhitzen (etwa dann, wenn das Wasser leicht zu dampfen beginnt – am besten mit einem Küchenthermometer kontrollieren) und bei Erreichen der Temperatur die Hitze abstellen sowie den Topf vom Herd nehmen. Für 30 Minuten den Sud mit geschlossenem Deckel ziehen lassen.
3. Schritt
Als nächstes den Taro schälen und in 5mm breite Scheiben schneiden. Zusammen mit kaltem Wasser in einer Schüssel für 30 Minuten einweichen, damit die Wurzel ihre schleimige Textur verliert (die Mochi Suppe würde sonst trüb werden).
4. Schritt
In der Zwischenzeit das restliche Gemüse, also die Möhre und den Kugelrettich schälen sowie ebenfalls in 5 mm breite Scheiben schneiden. Die Kugelrettichscheiben eventuell halbieren, damit alles etwa gleich groß ist. Außerdem den Babyspinat waschen und abtropfen lassen.
5. Schritt
Optional: Gerne werden einige Gemüsescheiben zusätzlich zu kleinen Blumen ausgestochen. Ich hatte dieses Mal Lust auf kleine Sterne und habe diese Form gewählt. Die Gemüseförmchen werden erst kurz vor Ende der eigentlichen Garzeit zur Suppe gegeben, damit sie ihre schöne Form und etwas mehr Biss behalten.
6. Schritt
Nun ggf. das Hühnchen vom Knochen lösen und in mundgerechte Stücke zerteilen.
Alternative: Wer stattdessen Seidentofu verwenden möchte, holt nun den Seidentofu aus der Verpackung und wickelt diesen vorsichtig in Küchenpapier ein. So für circa 10 Minuten abtropfen lassen (einfach eingewickelt zur Seite legen). Danach den Tofu vorsichtig aus dem Küchenpapier wickeln und mit einem großen scharfen Messer in mundgerechte Stücke schneiden.
7. Schritt
Der Ofen sollte nun heiß sein. Jetzt die Kirimochi aus der Verpackung holen (wer möchte, kann sie auch noch vierteln) und mit etwas Abstand zueinander auf dem mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilen. Kirimochi auf der mittleren Ebene im Ofen für 15 bis 20 Minuten backen (lange Zeit wird erstmal nichts passieren, dann blähen sie sich auf und zum Schluss werden sie außen goldbraun). Sobald die Kirimochi eine schöne goldene Farbe haben, herausholen und abkühlen lassen.
8. Schritt
In der Zwischenzeit sollte die Dashi Brühe fertig durchgezogen sein. Daher die Brühe durch ein feines Sieb in einen zweiten Topf gießen, um eine klare Brühe zu erhalten (der Kombu kann zum Verfeinern eines Salates aufgehoben werden, ansonsten entsorgen). Die Shiitake Pilze in feine Streifen schneiden.
9. Schritt
Das Sieb nutzen und den eingeweichten Taro abgießen. Taro, Möhren, Kugelrettich, Shiitake und Hühnchen in die Dashi Brühe geben und alles zusammen bei starker Hitze aufkochen lassen. Danach die Hitze auf kleinere Stufe einstellen und alles etwa 7 Minuten ohne Deckel garen. Es wird ein wenig bräunlicher Schaum aufsteigen – diesen mit dem feinen Metallsieb herausfischen und entsorgen (solange, bis nur noch weißer Schaum aufsteigt).
ACHTUNG: Nicht die Kirimochi im Ofen vergessen!
10. Schritt
Nach 5 Minuten die Sojasauce, die Gemüseförmchen und den Babyspinat hinzugeben. Weitere 2 Minuten zu Ende köcheln lassen und dann den Herd abstellen.
11. Schritt
Jetzt wird serviert. Die Suppe in kleine oder mittlere Schüsseln füllen und jeweils mit einem gebackenen Kirimochi servieren. Die Einlagen der herzhaften Ozoni Mochi Suppe werden mit Stäbchen gegessen, die Suppe wird direkt aus der Schüssel geschlürft. Fertig – Itadakimasu!
Suchst du nach noch mehr wunderbaren Suppen aus Japan? Hier findest du meine beliebtesten Rezepte:
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Hast du das Rezept ausprobiert? Lasst es mich in den Kommentaren wissen, ich bin schon ganz gespannt, von dir zu hören.
Konnichiwa 。◕‿◕。
Ich wollte mir dieses Rezept gerne ausdrucken, aber anstatt diesem wird das Rezept für Tan-Men Ramen Nudelsuppe ausgespuckt.
Wäre super wenn ihr das beheben könntet.
Finde eure Seite richtig klasse und finde immer tolle Inspirationen für eine leckere japanische Mahlzeit.
Vielen Dank dafür (ノ◕ヮ◕)ノ*.✧
Huhu Maren,
du wirst es mir nicht glauben, aber ich habe genau in diesem Moment daran gearbeitet 😀 Jetzt müsste es passen!
Liebe Grüße (und Dankeschön!)
Elisa